martes, 15 de enero de 2008

eine entschuldigung und ein kurzer bericht

liebe falls noch vorhandenen blogleser
zu erst einmal muss ich mich selbstverstaendlich fuer meine lange abwesenheit entschuldigen und leider wird es auch nicht viel oefter nachrichten von mir geben, da ich inzwischen schon in der mitte meiner spannenden reise bin. hier nur kurz ein zwischenbericht, ganz kurz, ihr wisst, die zeit, aber ich hoffe alles irgendwann nachzuholen.
nachdem wir den norden argentiniens in wenigen tagen hinter uns gelassen haben, sind wir ueber die grenze nach bolivien, wo wir erst einmal unsere reisegruppe getroffen haben: drei urguayanerinnen, fuenf israelis und spaeter kamen noch zwei argentinier dazu. mit denen sind wir dann von tupiza aus richtung salzsee uyuni, eine viertagestour. dann gemeinsam alle zwoelf eine nacht in uyuni, dann alle zwoelf nach potosi, dort die minen besucht und dann sind die anderen zehn eiter. guido und ich noch eine nacht in potosi, dann nach sucre, dort zwei tage und dann gestern nacht nach la paz, wo wir heute frueh wieder angekommen sind und zumindestens vier der anderen wiedergetroffen haben. von hier gehts am wochenende nach copacabana und dann nach peru!
so viel der derzeitige stand, hoffe bald ausfuehrlicheres zu schreiben. mir geht es besser als gut, guido und ich sind auch die einzigen, die noch keine gesundheitlichen probleme haben. bis sehr bald!

miércoles, 26 de diciembre de 2007

der tag danach

dienstag, 25. dezemeber 2007
gegen drei uhr wachten wir auf. hasi hatte beim insbettgehen behauptet, er wuerde sich zehn minuten hinlegen und dann gehen, aber aus den zehn minuten waren dann doch sieben stunden geworden. xime hatte in der nacht, also am morgen eigentlich, schon angefangen aufzuraeumen, so dass wir nicht mehr so viel tun mussten. ohnehin erst einmal fruehstuecken dachten wir, aber das auffinden von einem offenen cafe, wo man cafe con leche und tostado bekam wurde zu einer abenteuerlichen aufgabe. doch nach einem spaziergang durch ganz palermo hollywood fanden wir dann doch ein dreckiges, heruntergekommenes cafe an der subte palermo, gleich auf der santa fe. dort gab es ueberraschenderweise sehr guten cafe und tostado. fuer hasi auch medialunas und zum nachtisch frischgepressten orangensaft und licuado de banana. gegen fuenf vielleicht waren wir wieder zu hause und konnten mit dem aufraeumen fortfahren, waehrend hasi noch ein bisschen vor sich hindoeste. um acht verliessen wir das haus, hasi mit allen geschenke im gepaeck fuhr nach hause und wir wieder zu ximes papa, wo diesmal nur die eltern, lola und die grosseltern (und natuerlich die hunde) zugange waren und es restessen in der kueche gab. danach noch ein sehr schlechter petersellersfilm, ueber den nur die aeltere generation lachen konnte. da malena doch nicht in caballito war (wir hatten uns eigentlich treffen und weggehen wollen) und der hasenteufel schon im bett schmorte, fuhren xime und ich nachdem wir uns von allen verabschiedeten hatten (mein abschied von den grosseltern, den eltern, lola und den hunden lief relativ schmerzlos ab), fuhren wir nach hause und fielen totmuede ins bett, obwohl es erst gegen eins war.

weihnachten mal anders - plaetzchenbacken, teufel, engel und eine party

montag, 24. dezember 2007
da ich den vergangenen abend verdammt frueh im bett gewesen war, schaffte ich es sehr frueh, naemlich schon kurz nach sieben, aufzustehen, um meine lieben zuhause anzurufen und ihnen froehliche weihnachten bzw. geburtstagsgruesse zukommen zu lassen. erst die eltern, dann die geburtstagsoma, dann die sandkastenfreundin doreen und schliesslich nora. alle gespraeche waren extrem kurz und wenig informationsgehaltig, da alle im weihnachtsstress waren und sich wohl auch kaum vorstellen konnten, dass mir dieser abhanden gekommen war, dass es bei mir frueh morgens um sieben war und ich gerade aufgestanden war, dass draussen die sonne schon heiss brannte und ich mich kein bisschen weihnachtlich fuehlte. um das zu aendern stand ich bereits kurz vor halb zehn - ausnahmsweise mal ueberpuenktlich also - vor hasens haustuer, den rucksack voller plaetzchenbackzutaten (das was uebriggeblieben war, denn bubu hatte ja bereits samstag abend eine kleine plaetzchenbackaktion versuchen wollen und dabei rosinen, mehl, backpulver und streusel auf dem kuechenboden verteilt) und medialunas in der hand. hasi war gerade erst aufgestanden, fruehstueckte aber erst mal mit mir nachdem ich die wohnung erkundet hatte und waehrend die putzfrau herumwuselte. waehrend hase duschte, rannte ich noch mal los, auf sich nicht als allzu leicht gestaltenden suche nach geschenkpapier. ich wurde dennoch fuendig und enigermassen nachdem ich angekommen war, begannen wir dann auch mit backen, wobei ich erst mal den computer ausser gefaecht gesetzt hatte, nachdem ich die plaetzchenrezepte heraussuchen wollte. bevor wir anfingen, sondierten wir aber noch hasens aus hong kong mitgebrachten verkleidungsschatz. ich okupierte sofort die weissen engelsfluegel, waehrend er aus verzweiflung ueber das nicht auffinden der rosa fluegel ueberlegte, ob er sich vielleicht als chinesischer weihnachtsmann verkleiden sollte. dann also wie gesagt wurde gebacken. hase hatte schoene ausstechfoermchen, unter anderem welche mit chinesischen schriftzeichen und chinesischen drachen etc., aber diese erwiesen sich dann eher als moehrenausstecher, denn der teig blieb darin kleben. also doch traditionell: herzen, sterne, kreise und weiteres. nachdem ich schon fast die haelfte ausgestochen hatte, kam auch hase dazu und es wurde fleissig gebacken in der weihnachtlichen hasenbackstube, waehrend wir vor hitze beinahe erliefen, weil hasi vergessen hatte, die wohnung auf winterlich deutsche temperaturen herunterzuheizen, was eigentlich der plan gewesen war. wir hoerten abwechselnd andres calamaro, soda stereo, diese zwei volksmusikschwestern mit deutschen weihnachtsliedern, bajofondo und das weihnachtsoratorium. nachdem wir mit den klassischen muerbeteigplaetzchen fast fertig waren, fingen wir nebenbei an noch vanillekipferl nach echt bayrischem hasenmutternrezept zu machen. zwischendurch wurde ich mal alleine gelassen, weil auch der hase telefonverpflichtungen hatte und die gesamte bayrische verwandtschaft anrufen musste. auch ich verabschiedete mich noch mal kurz, denn ich brauchte noch fruechte fuer die bowle fuer die weihnachts- und abschiedparty am abend und die geschaefte sollten ja auch irgendwann schliessen. auf dem rueckweg vom supermarkt traf ich lustigerweise auf die onkels von xime, die mich sogar erkannten und mich fragten, was ich hier in dieser gegend mache und dass wir uns ja heute abend sehen wuerden. irgendwann hatten wir selbst nach einer kurzen bierpause keine lust mehr auf plaetzchen und da hasi noch geschenke auspacken und sich ein kostuem erwaehlen musste, verabschiedete ich mich, mit samt den plaetzchen und den engelsfluegeln und fuhr nach hause, wo ich erst die bowle vorbereitete und dann anfing, aufzuraeumen und die wohnung partyfertig zu machen. als xime kam, ging es gemeinsam weiter und wir versuchten so schnell wie moeglich aufzuraeumen, zu dekorieren, xime musste ausserdem noch geschenke einpacken und wir mussten uns fertig machen. zudem gab es kein taxi, da bubu aber mitsollte, brauchten wir irgendeine moeglichkeit samt hund und geschenken nach caballito zu kommen. im endeffekt erklaerte sich ximes mama bereits uns abzuholen. inzwischen war die wohnung partyfertig, xime und ich angezogen (ich mit engelsfluegeln) und hase war als austin powers mit batteriebetriebenen teufelshoernern auf dem kopf erschienen, um mit uns zur weihnachtsparty zu ximes familie zu fahren. ursprunglich sollten wir um neun dort sein, aber erst gegen halb elf vielleicht stand marcela mit lola und maxi im auto vor der tuer. also hund, engel, teufel und xime ins auto gepackt und los gings. maxi war ein jungscher radioproduzent, der in palermo arbeitete und ueber radio hatte ansagen lassen, dass er kein taxi faende um zu seiner familie nach caballito zu kommen. marcela und lola hatten das im radio gehoert und ihn kurzerhand mitgenommen. was fuer eine weihnachtliche geste. im radio hatten sie sogar einen dankesgruss an die beiden damen gesendet. wir setzten also maxi bei sich zu hause ab und bekamen im gegenzug eine flasche cidre, das argentinische weihnachtsgesoeff, von seiner schwester geschenkt. bei ximes papa war bereits die gesammte familie anwesend und wir konnten sogleich essen, nachdem alle meine engelsfluegel und den als austin powers verkleideten hasen bestaunt hatten. es gab kein asado, zu unserer enttaeuschung, dafuer aber andere leckere kleinigkeiten. wir assen auf der oberen terrasse und gingen dann kurz vor zwoelf zum rest nach unten auf die untere terrasse um mit cidre anzustossen und ein wenig das feuerwerk zu bestaunen. vor allem auf nerven der kinder (xime hatte aus versehen ihrem kleinen cousin schon verraten, dass er eine spidermanarmbanduhr von ihr bekommen wuerde) wurden anschliessend in einem wussel aus geschenkeverteilen die vorher schoen unter dem plasteweihnachtsbaum trapierten paeckchen hin- und hergereicht. ein chaos an dashieristdeinsunddasdeins und ahs und ohs und freude und papiergeraschel. die coaches und der boden waren anschliessend uebersaeht von papier und schleifen. ich bekam von xime einen schoenen schal und ein suesses notizbuch, einen haarreifen von der oma, eine creme von der mama, dieselbe creme, eine kuh und eine tasche vom hasen. danach wurde weiter feuerwerk bestaunt und anschliessend fotos gemacht. ausserdem holte hasi seine schwarze peruecke heraus und das wurde der spass des abends, denn ploetzlich musste jeder einmal die peruecke aufsetzen und es wurde sehr viel gelacht. lola meinte im anschluss, dass sie fuer das naechste fest einfach vier oder fuenf peruecken kaufen sollten, das wuerde die feier in schwung bringen, da braeuchte man gar nicht mehr. am besten stand sie nach juan, ximes papa, aber hasi selbst, denn er sah damit aus wie fernando peña, ein beruehmter argentinischer komiker. kurz vor zwei kam laura, eine freundin von xime, vorbei und aufgrund des mangelnden taxiangebots liefen wir in richtung bus. nachdem wir die hoffnung aufgegeben hatten, fuhren wir vier, bepackt mit geschenkten und den engelsfluegeln mit dem bus nach palermo zurueck, wo vor unserer haustuer bereits die partygaeste warteten. inzwischen war es drei uhr morgens und jede menge leute auf der strasse, denn es ist hier so ueblich, dass man nachts noch feiern geht. deswegen hatte xime auch eine party bei uns angesetzt, die gleichzeitig meine abschiedsparty sein sollte. ich machte die bowle fertig und verteilte die uebrigen weihnachtsplaetzchen. nach und nach kamen die gaeste. malena kam mit fernando, ihrem chico, dessen freunde verzoegert eintrafen. die gruppe blieb aber nicht lange, denn sie wollten tanzen und so fuhren sie wieder nach caballito, um festzustellen, dass das konex fuenfunddreissig pesos eintritt verlangte, so dass sie es dann doch dabei beliessen und nicht mehr tanzen gingen. diego, einer der beziehungsweise unserer (also von anna und mir) goetheschueler kam mit einer deutschen freundin, guido kam wie immer allein und jede menge freunde von xime kamen auch. einigen glaubten zunaechst wirklich bei dem hasen mit der peruecke und den teufelshoernchen handele es sich um fernando peña, aber nachdem sie sich an die dunkelheit gewoehnt hatten, sahen sie, dass es nur das deutsche double war. zwischendurch machten wir von allen moeglichen gaesten fotos mit den engelsfluegeln, die waren wirklich der hoehepunkt der gesamten nacht. einige freunde von xime verabschiedeten sich auch kurz nach malena, um ebenfalls noch ins konex zu gehen. nach und nach wurde es hell und die leute verabschiedeten sich. gegen halb sieben kamen aber noch drei wie salsasaenger aussehende herren und sangen folklorelieder, was xime fast zur verzweiflung brachte, weil sie folklore hasst und sie ausserdem muede. es waren ausser den drei saengern nur noch vier leute von der feria, der hase und ich da. xime schickte die letzteren beiden ins bett, damit die anderen moeglichst bald auch verschwinden wuerden,w as sie tatsaechlich auch nach wenigen minuten machten. es war bereits halb acht.

lunes, 24 de diciembre de 2007

froehliche weihnachten - feliz navidad

meine lieben uebriggebliebenen blogleser
in letzter zeit habe ich mich leider etwas zurueckgenommen, denn die letzten wochen in buenos aires haben mich voll und ganz in anspruch genommen und so ist meine kommunikation zur aussenwelt leider etwas zu kurz gekommen. ich entschuldige mich dafuer und hoffe, bald alle eintraege nachholen zu koennen. jetzt moechte ich aber wenigstens kurz einmal die gelegenheit ergreifen allen ein frohes fest mit vielen geschenken, leckerem essen und ihm kreis aller lieben und einen guten rutsch ins neue jahr zu wuenschen. mir bleiben noch drei tage in der argentinischen hauptstadt und dann werde ich unterwegs sein,
liebste weihnachtsgruesse aus dem sommer
es denkt an alle
eure charly

eine echtargentinische party und der anfang meiner filmkarriere

besuch aus cordoba - essen und soda

jede menge verabschiedungen und weihnachtsvorbereitungen

domingo, 16 de diciembre de 2007

Jorge Luis Borges - Al Idioma Aleman


Mi destino es la lengua castellana,
El bronce de Francisco de Quevedo,
Pero en la lenta noche caminada,
Me exaltan otras músicas más íntimas.
Alguna me fue dada por la sangre-
Oh voz de Shakespeare y de la Escritura-,
Otras por el azar, que es dadivoso,
Pero a ti, dulce lengua de Alemania,
Te he elegido y buscado, solitario.
A través de vigilias y gramáticas,
De la jungla de las declinaciones,
Del diccionario, que no acierta nunca
Con el matiz preciso, fui acercándome.
Mis noches están llenas de Virgilio,
Dije una vez; también pude haber dicho
de Hölderlin y de Angelus Silesius.
Heine me dio sus altos ruiseñores;
Goethe, la suerte de un amor tardío,
A la vez indulgente y mercenario;
Keller, la rosa que una mano deja
En la mano de un muerto que la amaba
Y que nunca sabrá si es blanca o roja.
Tú, lengua de Alemania, eres tu obra
Capital: el amor entrelazado
de las voces compuestas, las vocales
Abiertas, los sonidos que permiten
El estudioso hexámetro del griego
Y tu rumor de selvas y de noches.
Te tuve alguna vez. Hoy, en la linde
De los años cansados, te diviso
Lejana como el álgebra y la luna.

buen dia

samstag, 15. dezember 2007
irgendwann relativ frueh, viel zu frueh nachdem ich erst gegen halb sechs im bett gelandet war, stand ich auf und traf auf xime, bubu und viel sonne. xime musste erst einmal zur palermita arbeiten gehen und ich versuchte die zeit fuer internetaufgaben und aufraeumen zu verwenden. um drei uhr trafen xime und ich uns an der plaza de italia. ich hatte bubu, mate, ein halbes kilo eis und kirschen dabei. es war unertraeglich heiss und bubu unglaublich gluecklich mit uns durch die gegend zu spazieren. wir gingen in richtung observatorium im park, wo um halb vier auf dem umsonstfestival buen dia unsere lieblingsband alfonso el pintor spielen sollte. angekommen und uns auf den rasen in die sonne gesetzt gab es erst einmal mittagessen: das halbe kilo eis. als alfonso auf die buehne kam war bubu schon vollkommen ausgerastet und hatte den ganzen park zusammengebellt, weil sie jedesmal bellen muss, wenn ein hund nur in sichtweite geraet. genauso bei kleinen kindern, allem moeglichen was raeder hat oder sich schnell bewegenden menschen. wir setzten uns also etwas weiter vor die buehne, aber das beruhigte bubu auch nicht. als alfonso endlich komplett auf der buehne standen, erschraken wir zu tode: man hatte alfonso, also den saenger, geklont. es gab ploetzlich zwei typen mit nackenlangen haaren, schnurrbart und rosa kleidung - nur das der falsche alfonso, den wir erst fuer den richtigen gehalten hatten, ein rosa tshirt trug und der richtige eine rosa hose. ausserdem war der falsche alfonso etwas kleiner. wir genossen trotz verwirrung die musik, die sonne und versuchten bubu ruhig zu halten, was sich als immer schwieriger gestaltete. inzwischen war nike auch dazugestossen, zusammen mit ihrem deutschen besuch - ihrer schwester, ihrer stiefschwester und einer freundin. sie waren donnerstag nacht angekommen, wie nike, die ja noch in chile gewesen war nach unserer kleinen reise. die maedels hatten inzwischen schon das halbe festival leergeshoppt, denn nicht unweit der buehne waren kleine zelte mit klamottenlaeden aufgestellt worden. wir tranken mate, die deutschen maedels hatten ihre erste mateerfahrung. es gibt immer ein erstes mal, auch fuer einen mate. nachdem alfonso sein kurzes intermezzo beendet hatte und die buehne verliess, nahm xime bubu und verabschiedete sich. sie musste noch mal nach hause und wollte bubu vorher nach hause bringen, weil sie inzwischen unertraeglich geworden war. eine neue band erklomm die buehne, drei maedels in bikini und hawairoeckchen, plasteblumenketten und plasteblumen im haar. sie spielten schreirock und sangen beziehungsweise schrieen zu unserer ueberraschung sogar kurz auf deutsch. da das touristenporgramm von nike und ihrem besuch aber noch la boca, asadoessen und einiges mehr vorsah, verliessen sie mich. ich wollte zwar erst noch mit ihnen durch den park spazieren, aber dann war ich etwas faul und setzte mich wieder zurueck zu meinem mate und den bands auf die wiese und wartete bis kathi und christina von ihrem weihnachtsgeschenkeshoppen fuer peru aus once wiederkamen. wir liefen ein bisschen die klamottenstaende ab und als es langsam dunkel und kuehl wurde musste sich kathi eine gestreifte zebrajacke kaufen, damit ich ihre anziehen konnte, um nicht frieren zu muessen. kathi kaufte sich ausserdem noch eine beneidenswert tolle araberhose, die ich spaeter beim anprobieren verfluchte, weil sie mir absolut nicht stand. frierend setzten wir uns dann nach einem pancho und einem muesliriegel zu einer dose bier wieder auf die wiese und spaeter kam xime, um zwei ganz tolle bands zu sehen. inzwischen war es aber wirklich kalt, so dass wir schliesslich beschlossen nicht mehr auf die ganzen tollen bands zu warten und so setzten wir uns in ein tax, liessen xime bei der plaza italia raus, weil sie sich mit den feriamaedels zum essen treffen wollte und fuhren nach hause. dort gab es lecker fischpfanne und tee fuer die fast erfrorenen maedels. danach quatschten wir noch stundenlang. maedchengespraeche. erst gegen zwei fuhren kathi und christina nach hause.
sonntag, 16. dezember 2007
nach einem fruehstueck im anden, unserem hauscafe und -restaurant, trafen xime, bubu und ich vor der haustuer auf eine hundepsychologin mit zwei hunden, die insgesamt sieben pfoten hatten, weswegen ihre praxis siete patas hiess. die verrueckte dame analysierte bubu kurz, wodurch wir erfuhren, was wir ohnehin schon wussten - naemlich, dass bubu dringend eine therapie brauchte. xime ging dann arbeiten und ich kam nach einem ruhigen fruehen vormittag bei ihr vorbei, nachdem ich bereits einige kleine weihnachtsgeschenke auf dem weg besorgt hatte. von der plaza serrano ging ich dann zur plaza italia und fuhr mit der subte zu juliana, wo ich ungefaehr eine halbe stunde zu spaet kam, denn wir waren eigentlich fuer sieben verabredet gewesen. sie war mit ihrem fuenfjaehrigen sohn ianis gerade im hof, er fuhr fahrrad und sie schenkte der gesamten kinderbande der hausgemeinschaft warmen tee aus, denn es war sehr windig und kalt geworden. nach einer weile fuhren wir zu ihrer wohnung (mit dem fahrstuhl), wo ianis blabbernd in die badewanne gesetzt wurde. dann gab es zu den klaengen von simon & garfunkel albondigas mit weisser sosse zum abendessen und wein fuer die erwachsenen. vorher hatten ianis und ich noch korkenfiguren gebastelt. waehrend des essens versuchten juliana und ich uns zu unterhalten, aber ianis unterbrach uns natuerlich immer wieder mit seiner sehr suessen art. erst als er ins bett gegangen war, konnten wir in ruhe etwas ausfuehrlicher quatschen. viel spaeter als ich eigentlich gedacht hatte, fuhr ich dann mit dem bus muede nach hause.

bruecke in eine andere welt

freitag, 14. dezember 2007
ich verliess das institut realtiv frueh. es war annas letzter arbeittag gewesen und auch claudias, tabbis mitpraktikantin in der programmabteilung. anna hatte ich gar nicht gesehen, sie kam erst nachdem ich schon verschwunden war und claudias abschiedsmedialunas hatte ich leider auch verpasst. ich verabschiedete mich von meinem chef, der am selben tag noch nach deutschland reisen sollte und den ich somit nicht wiedersehen wuerde. vorher bekam ich noch von marisa ihre praktikumseinschaetzung plus ein kleines geschenk als dankechoen ueberreicht. sie bedankte sich noch einmal tausendfach, dass ich bei ihr im unterricht gewesen war. ich war sehr geruehrt. danach dueste ich zum retiro, wo guido schon auf mich wartete und wir kauften unsere bustickets fuer den beginn der grossen reise. ich wuerde am 27. frueh um halb eins nach cordoba fahren und von dort in der nacht vom 1. zum 2. januar nach salta, wo guido von buenos aires etwas spaeter als ich ankommen wuerde, damit wir uns dort treffen. nach diesem einkauf gingen wir noch kurz im havana kaffee trinken, dann verabschiedeten wir uns und ich nahm den bondi um zu malena zu fahren.
villabesuch. eigentlich spielten an diesem abend bajo fondo im gran rex auf der corrientes und ich hatte mich schon seit ewigkeiten darauf vorbereitet und gefreut. so bald ich herausgefunden hatte, dass sie spielen wuerden, war mir klar, dass ich wie auch immer dahin gehen muesste nachdem ich unser bajo fondo konzert in leipzig schon verpasst hatte. rodrigo hatte schon vor einigen monaten versucht die managerin zu kontaktieren, damit ich freikarten bekaeme, aber sie hatte sich leider nicht zurueck gemeldet. ich wollte dennoch hin, auch wenn ich vierzig pesos bezahlen musste und danach nicht anschliessend mit santolalla essen gehen wuerde. leider fand sich dann kurzfristig niemand mehr, dr mit mir dahin gehen wollte. ich fragte quasi das ganze institut. xime hatte den geburtstag ihres vaters, nike besuch aus deutschland, tabbi keine lust, anna ebenfalls besuch, aber aus paraguay, guido eine geburtstagsparty, leo seine abschiedsparty, kathi wurde kurzfristig krank und ruthi hatte auch keine lust. eigentlich dachte ich bis donnerstag nachmittag noch, dass ich hingehen wuerde, aber dann entschied ich mich aus einem grund doch nicht hinzugehen: malena, die regisseurin des films "agujeros en el techo", hatte mich eingeladen, mit ihr die die villa 20, das armutsviertel im stadtteil villa lugano zu fahren, weil sie dort ihren film fuer die bewohner der villa zeigen wollten. fuer mich eine einmalige gelegenheit. mir war bereits vorher klar, dass dies eine sehr eindrucksvolle, die wahrscheinlich wichtigste erfahrung sein wuerde, die ich in meiner zeit hier haben wuerde.
ich traf malena vor ihrem haus. ich war etwas zu spaet und sie war noch kurz auf die suche einer tageszeitung gegangen, in der am heutigen tag ein artikel ueber den film und die villa erschienen war. sie war sehr begeistert und wollte die zeitung natuerlich mit in die villa nehmen. bis dato hatte ich ja nur einen sehr kleinen teil des films gesehen, der mich aber sehr beruehrt hatte und ich war auch deswegen sehr gespannt, vor allem aber wegen der erfahrung ein gebiet zu betreten, dass man als normalsterblicher sonst nicht ohne verluste ueberleben wuerde, sollte man den medien glauben. wir fuhren also mit dem bus in richtung lugano. wir stiegen an der der escuela de policia ramon falcon aus. dort standen ein paar schick gekleidete kadetten, die auf ihren bus ins wochenende warteten. gegenueber dieser miliarakademie lief eine eisenbahnstrecke entlang und ueber diese fuehrte eine vergitterte bruecke. eine bruecke in eine andere welt, die auf keinem stadtplan der stadt verzeichnet ist. ein weisses loch, das eigentlich gar nicht existiert. vor der bruecke warteten gisela und ana auf uns, zwei der protagonistinnen. nachdem man einmal versuchte hatte malena zu ueberfallen, wird sie immer abgeholt und zurueckgebracht, denn somit wissen die bewohnern, dass sie zu jemandem gehoert und lassen sie in ruhe. gisela ist neunzehn, eine huebsche und sehr stolze junge frau, die gerade die sekundarschule beendet hat, etwas was hier selten passiert, weil die maedchen normalerweise mit fuenfzehn oder sechszehn das erste kind bekommen. sie moechte gerne jura studieren, aber niemand weiss, ob sie das machen wird. sie muesste natuerlich nebenbei arbeiten und wenn man aus einem solchen umfeld kommt, ist es auch nicht sehr weit her mit der unterstuetzung. sie ist auf jeden fall die positivste und ueberraschende figur des films. ana ist ihre mutter, malena hat in ihrem haus gewohnt. sie hat quasi vier jahre mit dieser familie gewohnt, da sie jeden tag dort war, blieb sie meist zum schlafen und somit wohnte sie im prinzip dort. jetzt kommt sie nicht mehr so oft, die frauen sind traurig darueber, sie gehoert zur familie. das merkt man sofort. wir liefen ueber die gitterbruecke und sobald wir die andere seite betreten hatten, war klar, dass dies etwas vollkommen anderes war. eine andere welt. von dem was ich sah, war ich ehrlich gesagt nicht so erschuettert. ich hatte das schon viele male in fotos und filmen gesehen, aber da zu sein, das war etwas vollkommen anderes. es zu fuehlen. das haute mich sofort um, als wir die ersten meter auf dem unasphaltierten dreckigen bogen gingen. die beiden frauen redeten ununterbrochen mit malena, erzaehlten ihr neuigkeiten aus ihrem leben. ana erzaehlte von ihrer neuen alten arbeit, sie arbeite wieder bei den zigeunern, wo sie vorher schon geputzt, waesche gewaschen, das haus in ordnung gebracht hatte. die menschen auf der strasse gruessten sie alle, auch malena sagte einigen leute hallo und je naeher wir dem comedor, der asamblea, kamen, wo der film gezeigt wurde, desto mehr wurden auch wangen gekuesst und kuerzer geredet. ueber das ich sah muss ich wie gesagt nicht viel erzaehlen, man hat es schon zur genuege gesehen, gehoert, gelesen. viele kleine kinder und hunde auf der strasse, gestank, muell, dreck. grosse dunkle kinderaugen die einen von unten ansahen, lachende gesichter. vom ersten augenblick an wurde ich aber bis auf blicke weitgehend ignoriert. niemand fragte, niemand sprach mich an, niemand warf mir anzuegliche oder boese woerter hinterher. nur die kinder und einige andere menschen sahen kurz auf, wenn wir vorbei liefen. malenas villafamilie sah mich nicht einmal an. ihnen war klar, dass ich ein eindringling war, jemand der mal sehen will, wie sie hier leben. sicherlich haben sie oefter solchen besuch und ihr stolz verbietet es ihnen, mit diesen menschen umzugehen. sie sind keine tiere, die villa ist kein zoo, ein touristenort, an dem man mal armut life sehen kann. wir kamen also zur asamblea, dem versammlungsort der kleinen villa, wo auch der comedor stattfindet, d.h. das abends immer fuer alle, die kommen wollen, gekocht wird. dort sassen bereits einige frauen mit ihren kindern und warteten. isabel, annas schwester, ebenfalls protagonistin des films war auch da, ebenso weitere gesichter des films, aber ich hatte dann schon den ueberblick verloren. es war ein dreckiger raum, an der tuer stand ein schild, dass hier pizza verkauft werde, weiter hinten standen provisorisch zusammengezimmerte tische an der wand, ebenso provisorische baenke hatte man vor den kleinen, aber sehr neu wirkenden fernseher und das dvdgeraet gestellt, dort sassen die frauen und warteten. es waren auch noch zwei sozialarbeiterinnen dort, die in der villa arbeiten. zuerst wurden andere organisatorische dinge besprochen. es ging um eine marcha, eine demonstration, die man machen wollte, um die grossen supermarktketten um eine weihnachtsspende zu bitten. wer kommt mit? wie viele frauen sollten es sein? wer ist verantwortlich? das alles wurde geklaert. es war zu sehen, dass gisela sich sehr fuer diese themen einsetzte, sie nahm oefter das wort an sich. danach wurde der film kurz angekuendigt und dann ging es los. auf einer unbequemen holzbank, die eigentlich nur eine holzlatte ueber irgendetwas war, sitzend, hatte ich zwei filme auf einmal zu sehen: den dokumentarfilm auf dem kleinen fernsehbildschirm und das, was um mich herum passierte. gleich zu anfang sass ein kleines maedchen mit seiner kleinen schwester neben mir, die mich mit grossen dunklen augen anstarrte und mit ihren kleinen haenden meinen arm drueckte. es waren einige frauen dort. selbstverstaendlich alle sehr dunkelhaeutig, manchen sah man auch an, dass sie nicht von hier, sondern aus bolivien oder paraguay waren. es war waehrend des ganzen films sehr laut. die kinder rannnten herum, fielen hin, schrieen, stritten sich, lachten laut, rannten raus und kamen wieder herein. insgesamt sind vielleicht zwei vier frauen dageblieben und haben den film bis zu ende gesehen, ausgenommen die sozialarbeiterinnen, malena und ich. selbst gisela ging immer mal wieder raus. ueber den film an sich will ich nicht viel mehr sagen, ich hoffe ohnehin, dass einige von denen, die dies hier lesen, ihn eines tages in deutschland werden sehen koennen. zwischendurch tranken wir kalten mate. als der film zu ende war, stand bereits eine schlange vor allem aus kindern mit loeffeln in der hand vor der tuer und wartete auf das essen des comedors. es wurde nur noch kurz gesagt, dass man auch gerne seine meinung zum film mitteilen koenne, aber nur eine frau machte davon gebrauch und sagte zu malena, dass ihr der film sehr gefallen habe und sie ihn gerne weiteren menschen zeigen wollen wuerde. eine der sozialarbeiterinnen fuegte hinzu, dass sie von anderen frauen gehoert habe, der film habe sie sehr beruehrt, weil er auch ueber ihr leben spricht und eine andere realitaet zeigt, als dass was die medien propagieren und die menschen ausserhalb der villa ueber diese dank der medien denken. der film war naemlich vorher schon innerhalb der villa kursiert, dies sollte nur die offiziele vorfuehrung sein. nach der vorfuehrung wurde der comedor vorbereitet, d.h. draussen in dem kleinen hof wurde schon feuer gemacht, denn gas gibt es hier nicht und tische und baenke wurden wieder aufgestellt. malena ging mit mir auf das dach, ich kannte es bereits aus den bildern des films, man konnte ein wenig ueber die daecher der villa sehen. sie zeigte mit auch noch die kueche, heute sollte es wohl tortelini geben. dann gingen wir, damit die kinder essen konnten. gisela blieb noch und half vorzubereiten. wir gingen zu ana, die gerade noch unter der dusche stand. wir tranken dann einige mate mit ihr. sassen an dem kleinen ebenso provisorischen tisch, auf dem erdenen fussboden lief ein hund und eine katze mit ihren kleinen kaetzchen herum. in der ecke stand ein mickriger kleine plasteweihnachtsbaum, anna beschwerte sich, er waere noch nicht geschmueckt genug. sie versuchte malena zu ueberreden, sie solle doch weihnachten mit ihnen verbringen, aber malena meinte, dass wuerden ihre eltern nicht zulassen, aber sie werde versuchen silvester da zu sein. sie sprachen auch ueber weihnachtsgeschenke. ana sagte, was sich der kleine wuensche, aber da sie gerade erst angefangen hat zu arbeiten, koenne sie ihm das nicht kaufen. ausserdem haben alle kinder das schuljahr bestanden, sie war sehr stolz darauf. als malena einen kurzen moment nach draussen ging, sprach ana auch mit mir. sie meinte, man gewoehne sich schon an das hier. malena habe es ja auch und anfangs dachte sie, malena wuerde sich nie anpassen. ausserdem sagte sie mir, ich solle mal an einem wochenende kommen, da ist immer markt und sie erzaehlte lachend, wie das war als malena sich einmal eingebildet habe, sie muesse beim markt filmen. dann verabschiedeten wir uns von ana, die mir noch sagte, ich solle doch wiederkommen, und gisela begleitete uns in der untergehenden sonne, wobei wir erst einmal bei einem spielsalon vorbeigehen mussten, weil wir ihren bruder suchen mussten, damit dieser nach hause ging. da er nicht dort war, gingen wir noch wo anders hin und gisela liess ihrem bruder ausrichten, er solle nach hause gehen. dann begleitete sie uns zusammen mit ihrem chico (anscheinend jedenfalls war das ihr chico) zur bushaltestelle. vorbei an einigen erleuchteten haeusern, vor denen maenner auf der strasse sassen und bier tranken, restaurants - wenn man das so nennen kann - und kiosken. da bei allen haeusern die tueren offen waren, bekam ich einen kleinen einblick in dieser haeuser und war manchmal ueberrascht, dass es doch ganz schick in diesen aussehen konnte. die villa ist eben eine mikrogesellschaft, auch hier gibt es klassen, es gibt arme und reiche, maechtige und machtlose. der maechstigste ist immer der villavorsitzende, der chef sozusagen, dass hatte mir malena erzaehlt. er ist es auch, der die foerderung vom staat bekommt und entscheidet, wo das geld hinfliesst. er ist aber auch der, der die drogen und die kriminalitaet in der hand hat, der bestimmt, wer wann ausgeraubt wird und wer nicht. ich sah sogar richtig schicke autos, ein schicker volkswagen fuhr beispielsweise an uns vorbei. auf der anderen seite der bruecke angelangt wurde mir klar, dass der ausflug in eine andere welt nun vorbei war. es hatte etwas in mir veraendert. ich war sehr aufgewuehlt und andererseits aber auch sehr froh darueber, diese moeglichkeit bekommen zu haben. als der bus kam, verabschiedeten wir uns von gisela und dem chico. wir fuhren zurueck zu malena.
der rest des abends. wir fuhren zuerst zu malena, sie hatte eine sehr suesse kleine wohnung in constitucion, sehr gemuetlich eingerichtet mit grossen fenster und einer katze. malena zog sich um, nahm einen wein mit und dann kauften wir nebenan eine docena empanadas (calabrese, mozzarrella und kaese, kaese und zwiebel unnd natuerlich fleisch) und liefen zu kathi, die heute ihre schriftliche spanischpruefung gehabt hatte und der es endlich etwas besser ging, nachdem sie zwei tage zuhause geblieben war. dort assen malena und ich empanadas und tranken den wein, fuer kathi war beides verboten. wir quatschten und langsam kam auch der rest der weg hinzu. sarela ass auch mit und trank auch einen wein, nati wurde dann abgeholt und christina kam mit uns mit. wir gingen zwei cuadras weiter zu jan, dessen mitbewohner alexis geburtstag feierte. die arme malena, fast nur deutsche. aber dort war es kalt, denn die party auf der terrasse und es war an diesem abend sehr windig. ausserdem hatten wir vergessen bier mitzubringen. also verschwanden wir schon nach einer halben stunde wieder. kathi und christian gingen nach hause, wir brachten sie bis zur tuer und dann waren malena und ich etwas ratlos, was wir mit dem rest des abends anfangen sollten. gluecklicherweise kennt und liebt malena san telmo, weil sie um die ecke wohnt, so dass wir erst mal in einem milongaschuppen vorbei sahen, ich aber bekam panik und wollte auf keinen fall in die peinlich situation versetzt werden, von jemandem zum tango tanzen aufgefordert zu werden. also beschlossen wir das zu verschieben und landeten in einer bar neben mitos argentinos an der plaza dorrego, die einem freund von malena gehoerte, der aber erst noch nicht da war. dort setzten wir uns an die bar, wimmelten jemanden ab, der uns auf bier einladen wollte und bestellten cuba libre. wir quatschten sehr lange. spaeter kam noch ein anderer freund von malena, in begleitung eines italienischen fotografenfreundes (alle dort waren - wie malena ja auch - fotografen), der die reise von iquitos nach manaus im boot gemacht hatte, was ich ja gerne machen moechte und der mir davon erzaehlte. der chef erschien spaeter auch noch. und nike, deren deutscher besuch sich auf grund von jet lag ins bett verkrochen hatte. mit nike und malena zogen wir dann noch los auf der suche nach einer party, aber die einzige, von der wir gehoert haben, sah schon von aussen aus wie ein kindergeburtstag, was das alter der besucher betraf. also ging malena nach hause und ich lief mit nike noch ein stueck mit, um mir auf dem weg ein taxi zu suchen, aber dann landeten wir noch bei der abschiedsparty von leo und den franzosen, wo wir auf jan trafen. ich aber blieb nicht lange, sondern fuhr bald nach hause.

trommeln und essen

reise in den westen

fotos der reise in den westen

















































































































































































































fotoerklaerungen (von oben nach unten)
1. leckeres abendessen im luxusbus
2. mendoza: plaza de independencia
3. lecker! alfajores in mendoza
4. der blick auf mendoza
5. weiterer blick auf mendoza vom cerro de la gloria aus
6. weg in die anden
7. puente del inca
8. aconcagua
9. mehr anden: blick vom cristo de retendor aus
10. cristo von retendor: grenze zu chile
11. blick auf die anden von barreal, gleich hinter unserer luxurioesen uebernachtungsmoeglichkeit
12. talampaya: touristenfoto vor der kathedrale
13. talampaya
14. meine dreckigen fuesse in ischigualasto
15. ischigualasto (valle de la luna) - das uboot
16. ischigualasto - der pilz
17. kuehe auf dem weg nach san juan
18. difunta correa
19. san juan: sarmientohaus
20. nike in der sonne


fiesta und feria

jueves, 29 de noviembre de 2007

visumserschleichung oder die abenteuerliche wochenendreise von nikita, bonbon, mr. burns und caramelo nach uruguay

23. november bis 25. november
betreff: wochenendreise nach uruguay
grund: visumserschleichung dreier illegal arbeitender praktikantinnen
beteiligte: nikita, bonbon, mr. burns, caramelo
orte: colonia del sacramento, montevideo
abfahrt: von buenos aires am 23. november 2007 um 9:30 angekuendigte ortszeit (alle ausser mr burns)
ankunft: in colonia del sacramento angekuenigt um 13:30 ortszeit (eine stunde zeitverschiebung)
weiterfahrt: abfahrt in colonia del sacramento um 19 uhr ortszeit, ankunft in montevideo um 21:30 uhr ortszeit
rueckfahrt: von montevideo 20 uhr ortszeit, ankunft in buenos aires um 23 uhr ortszeit
verkehrsmittel: buquebus, urguayanischer ueberlandbus
uebernachtung: zwei naechte im vierbettzimmer im zweisternehotel arapey in montevideo
wetter: maessig bis sehr kalt, windig, sonntags dann auch mal sonne
stimmung: sehr gut
freitag. soweit zur kurzen reisebeschreibung fuer eilige und gelangweilte leser. jetzt zur ausfuehrlichen variante:
freitag frueh traf ich bewaffnet mit zehn medialunas - wie immer - vor der buquebusabfahrstation auf die schon seit einigen minuten wartende kathi, der bereits telefonisch mitgeteilt worden war, dass nike aufgrund eines noch zu trinkenden tees etwas spaeter eintreffen wuerde. das wetter war schlecht. kalt, windig, regennass und die vorausschau auf das nachbarlandige wetter war leider auch nicht besser. aber wir mussten ja, denn in meinem pass blinzelte mich schon das dreimonatetouristenvisum an, das am 25. auslaufen wuerde. also die einfachste moeglichkeit das land zu verlassen und einen neuen stempel und damit drei weitere monate touristenvisum zu bekommen war uruguay. die kraenkelnde nike kam dann auch als wir in der warteschlange zum checkin auf die faehre, den buquebus, warteten. das ganze ging sehr schnell und mein versuch den jungen mann am checkin mit medialunas aufzuheitern scheiterte erst einmal klaeglich. bei der ein- und auswanderungsbehoerde bekamen wir, wie wir aber erst bei ankunft feststellten, sogleich zwei stempel auf einmal, den der aus- und den der einreise naemlich. verblueffende methode gleich einen argentinischen und einen urguayanischen grenzbeamten nebeneinander zu stellen.* dann schnell auf oder besser in den riesigen buquebus, den kathi und ich aufgrund der dreissig gesparten pesos gequaelt hatten, obwohl er langsamer war. das schiff war eigentlich eine art kreuzfahrtschiff und keine faehre. riesig, man betrachte den hubschrauberlandeplatz auf dem foto. sogar einen dutyfreeshop gab es und fastfoodessensteken und sogar eine richtige bar auf dem deck, von der wir leider aber auf der rueckfahrt nicht profitieren konnten, wie wir sogleich zu hoffen wagten, weil das rueckfahrtschiff wesentlich kleiner und unluxorioeser war. wir setzten uns also erst mal hin und tranken mate, wobei ich mir alles komplett auf meine jacke schuettete, aber das war schnell eingetrocknet. nike schlief dann auch bald ein und kathi und ich begaben uns auf entdeckungstour, mcgywerlieder pfeifend. die faehre fuhr auch erst eine halbe stunde spaeter ab, denn es befand sich noch ein anderes wasserfahrzeug im weg, da hatte wohl jemand falsch geparkt. wir betrachteten derweile die regennassem graue skyline unseres buenos aires und fotografierten uns bei abfahrt zu tode. zum ersten mal konnten wir auch die reserva, das naturschutzgebiet hinter dem hafen, wenigstens von weitem bewundern. dann schnell wieder rein, ins warme, wo nike schlief und wir nach kurzem reisefuehrervorlesen und umsitzendeaergern dann auch kurz einschliefen. ich erwachte - beziehungsweise wurde erweckt - kurz vor ankunft des buquebuses in der kleinen wunderschoenen kolonialstadt colonia del sacramento. der anblick der stadt war schon einmal sehr vielversprechend, sogar nach sonne sah es kurzfristig aus. der blick von der kueste oder auf die kueste erscheint jedoch immer so, als waere man am meer, das ging uns anschliessend in montevideo ebenfalls so, aber dann muss man sich eben daran erinnern, dass es nur der riesige rio de la plata ist, nur ein fluss, nichts mit meer. wir checkten also aus, das heisst wir liefen einfach vom schiff runter, durch die eingangshalle des coloniabuquebuses und standen auch schon auf der strasse. zuerst besorgten wir uns am minibusbahnhof bustickets fuer die weiterfahrt am abend nach montevideo, schlossen unsere taschen vollkommen kostenlos ein und dann gingen wir die stadt erkunden. ueber die hauptstrasse, vorbei am touristenbuero und schon waren wir in der kleinen suessen altstadt, sahen uns das alte stadttour, die alten kolonialgebaeude, die calle de los suspiros, das wunderschoen gruene ufer (siehe foto) an und bestiegen den leuchtturm, von dem man aus nicht nur eine wunderschoene sicht auf die stadt hat, sondern wir sogar in der ferne die skyline von buenos aires sehen konnten. es war sehr windig und dunkel, zwischendurch ka zwar auch die sonne etwas raus, aber das war eher verhalten. im anschluss gab es erst einmal tostadas im innenhof einen kleinen suessen touristencafes und dann ging es weiter durch die kleine, ungefaehr zwanzigtausendeinwohnerhabende stadt. wir liefen zu einem steg neben dem jachthafen, versuchten erfolglos das leider geschlossene minikleine kachelmuseum zu besuchen und trafen dabei immer wieder auf eine weissbemaentelte und blaubeschleifte schuelergruppe, die gerne wissen wollten do you speak english, unsere englische oder spanische antwort aber nie verstanden. sie verfolgten uns quasi durch die ganze stadt. wir spazierten dann am flussufer entlang, freuten uns ueber doch noch die wolken durchbrechende sonnenstrahlen und ueber diese kleine stadt, die eine sehr bewegte geschichte hinter sich hat, da sie von den portugiesen gegruendet wurde (und aelter ist als buenos aires) und sich diese mit den spaniern um den strategisch wichtigen punkt am rio de la plata gestritten haben. vom flussufer gelangten wir auch direkt wieder zum hafen und zum busbahnhof, wo wir noch frischgepressten saft und tee tranken, dann unser auch wirklich noch vollstaendiges gepaeck aus dem schliessfach befreiten und dann auch schon im uruguayanischen bus in richtung montevideo sassen, der wesentlich unbequemer war als die argentinischen luxusbuse. nike schlief auch fast sofort ein und verpasste damit, wie kathi und ich uns die finger verbrannten, weil wir versuchten auf der sehr holprigen strasse mate zu trinken. dazu wieder mcgywermusik. gegen halb zehn kamen wir in der hauptstadt urugays, montevideo an.* wir fuhren mit dem lustigen taxi, das - wie alle taxis in montevideo - in der mitte eine plexiglasscheibe hatte, damit der fahrer von allerlei unsinnigem gelabber und eventuellen uebergriffen verschont bleibt, zu unserem zweisternehotel, dessen adresse wir ihm durch das plexiglas hindurch schrien. das hotel arapey sah sehr spassig aus und war es auch. sehr charmant, abgerissene asiatische bilder an der wand, uralte moebel, aber ein fernseher und eine unschliessbare tuer zum kleinen balkon, besser austritt auf die strasse raus. dafuer sogar mit eigenem bad und sich auf gleicher ebene wie der rest befindenden ohne tuer oder vorhang abgetrennter dusche. wir machten uns auch sogleich ausgehbereit. nike rief julia, tabbis freundin, an, die in montevideo mit ihrem freund lebt und mit der wir uns treffen wollten. sie sagte uns aber fuer diesen abend ab und dafuer fuer den naechsten nachmittag zu und so zogen wir alleine los. das hotel war nur drei oder vier cuadras von der plaza de indepencia entfernt, wo wir sogleich erst einmal das imposante gebaeude bestaunten. dann ging es weiter zum teatro solis, gleich um die ecke und schon sassen wir dem theater gegenueber in der bar bacacay, in welcher nach auskunft des unaufkunftigen, unverlaesslichen reisefuehrers eduardo galeano angeblich verkehren sollte. ich suchte ihn dann auch ununterbrochen und glaubte ihn auch weintrinkend und salatessend an einem tisch zu erkennen, aber das war wohl eher eine wunschvorstellung. wir assen leckeren salat (kathi und ich) und pasta (nike). dazu gab es tee (nike) und uruguayanisches bier (kathi und ich). zum nachtisch irgendwas schokoladiges und dann waren wir auch schon vollgefuttert und zufrieden und stolperten in die kaelte hinaus. wir liefen noch etwas durch die innenstadt, auf der calle sarandi gerieten wir in ein gespraech mit den schmuckverkaufenden hippies. kathi kauften zwecks mangelndem wechselgeld der verkaeufer zwei paar ohrringe und ich bekam ganz umsonst einen zaubertrick zum mitnehmen: einen ohrstecker in form eines peacezeichens. nike, immer noch kraenkelnd und schwach, verabschiedete sich dann und fuhr zum hotel zurueck, waehrend kathi und ich angelockt von den flzerverteilern in einer schrecklichen boliche landeten, wo livemusik angekuendigt war, die auch gar nicht mal schlecht, nur eben gecovert war. bier trinkend sassen wir an der teke und quatschten. sogleich hatten wir ein paar montevidesen* am hals, denen wir weiss machen konnten, dass wir kein wort spanisch sprachen, was dazu fuehrte das sie uns ihr land in der englischen sprache schoenreden wollten (zitat. er: we have nice bitches. ich: you mean nice beaches? er: yes, nice bitches. ich: nice bitches means something diferent, i think you mean beaches. er: hatte ueberhaupt nichts verstanden). nachdem die juanes und etc. lieder covernde band, die angeblich candome - die fuer uruguay typisch musik - hatte spielen sollen, wurde die musik unertraeglich, weil sehr salsa und cumbialastig und die sich in der mehrzahl befindenden maenner unertraeglich, weswegen wir nach draussen verschwanden, wo wir auf einen minderjaehrigen, betrunkenen, anstrengenden usamerikaner und seinen sich um ihn kuemmernden und sich fuer ihn schwaemenden freund trafen, den wir erst nach sehr deutlichen worten und hinter dem tuersteher verstecken endlich loswurden. dann spazierten wir noch kurz mit der band, die nach dem gig in diesem bolicheschuppen noch kurz nebenan gespielt hatten, durch die strassen. sie wollten eigentlich empanadas essen gehen, aber wir verabschiedeten uns dann, nicht ohne zu versprechen am naechsten abend zu ihrem auftritt in einem anderen club zu kommen, und fuhren mit dem taxi zum hotel, wo wir muede im doppelbett landeten.


* frage an alle wissenden an dieser stelle: sind haefen auch internationales gebiet wie flughaefen oder gehoeren sie zu einem land?
* ich hoere meinen vater von dem heinz ruehmann film ein haus in montevideo reden, den ich auch tatsaechlich gesehen habe, aber das ist schon sehr lange her
* gute neue quizfragen:
1. warum heisst die stadt montevideo? (ich weiss es)
2. wie heissen die bewohner der stadt? (ich weiss es nicht)

samstag.

schon um halb neun weckten wir uns und versuchten aufzustehen, weil man uns mitgeteilt hatte, dass wir vor zehn das zimmern wechseln muessten, weil wir ja in der kommenden nacht zu viert sein wuerden. waehrend nike also schon mal unter der dusche, also im bad, stand, und kathi versuchte noch weiterzuschlafen, fuhr ich nach unten an die rezeption, erbat, dass man uns, auf grund dessen dass es ja ein weiteres bett in dem zimmer gab und wir also problemlos zu viert da naechtigen konnten, das zimmer belassen sollten und ausserdem fragte ich nach heissem wasser. wir lagen dann ungeduscht (kathi und ich) und geduscht (nike) im bett, tranken mate und sahen erfreut kabelfernsehen, welch luxus, ohne gegriesel. irgendwann schafften aber auch kathi und ich uns fertig zu machen, so dass wir das hotel verlassen uns auf fruehstueckssuche begeben konnten. gleich zwei cuadras weiter fanden wir in dem lokal "the manchester" eine sehr schoenes, weil dreckig und einheimisch aussehendes, oertchen, an dem wir kaffee, tostadas, tostados und medialunas genossen. der blick aus dem fenster war schon seit dem aufstehen nicht besonders angenehm, denn es war kalt und erst spaeter fing es an, wenigstens ein bisschen sonnig zu werden. nach dem fruehstueck gingen wir ins hotel zurueck, legten uns wieder mit dem mate aufs bett und sahen amerikanische fernsehserien im original, bis unsere ruhe von einem schreiend lauten "tscharrrrrrrrrrrrrrrlie" gestoert wurde, welches uns die ankunft unseres vierten mitwochenendreisenden ankuendigte: martin war da. er war frueh von montevideo losgefahren, nachdem er den tag zuvor in cordoba gewesen war. nach ein bisschen gemeinsamem rumgekreisch lud er sein zeug ab, duschte sich stundenlang und dann konnten wir auch endlich losgehen, um die stadt zu erkunden. wir spazierten zur plaza de independencia, diesmal bei licht konnten wir das imposante gebaeude bestaunen, ueber die calle sarandi weiter zum cabildo und der kathedrale. vor dem cabildo spielte eine kleine rockband auf der strasse, einige leute standen herum und hoerten und sahen zu. auf der plaza constitucion, auch plaza matriz, zwischen cabildo und kathedrale fand ein antiquitaetenmarkt statt, ueber den wir schlenderten. ich erstand eine alte postkarte von buenos aires und kathi eine kette. dann ging es weiter. nach einem kurzen abstecher in die kathedrale versuchten wir das cafe brasilero zu finden, wo angeblich auch immer eduardo galeano zu gast ist, wie ueberall in der stadt, die armen uruguayaner sollten sich mal noch mehr beruehmte intellektuelle zulegen. da dieses aber geschlossen war und alle unbedingt erst mal eine pause brauchten liefen wir weiter zum mercado del puerto, dem hafenmarkt. der weg dorthin war leer, kaum menschen auf der strasse, das hafenviertel wirkte etwas weniger wohlhabend. der mercado del puerto: eine grosse alte markthalle mit vielen kleinen parrillarestaurants, die meistens noch eine obere etage hatten. auf einer von diesen landeten wir. wir blickten auf die markthalle, die unzaehligen grille, ins regal eines touristenlagers und auf die abgestellten moebel, die ueber den toiletten platz gefunden hatten. es gab chivito fuer die maedels, weil das typisch ist. fleisch (was sonst?) mit schinken und spiegelei drauf, dazu salat und pommes, was man eigentlich so wie doener im brot isst. unglaublich lecker. martin sprang aus der reihe und ass einfach nur fleisch. danach waren wir vollkommen zugestopft und rollten wieder herunter, auf die strasse und suchten dann ein taxi, denn es war kurz vor fuenf und wir waren fuer fuenf mit julia etwas weiter vom stadtzentrum weg am strand, aeh am flussufer in einer bar verabredet, die cheirgendwas hiess. martin hatte das privileg vorne, also nicht hinter dem plexiglas zu sitzen. alter vor schoenheit eben. sobald wir uns dann auf die wunderschoene sonnenterrasse (die sonne hatte uns ja inzwischen wenigstens die ehre erwiesen sich zu zeigen, auch wenn sie nicht waermte) mit blick auf das wasser und das ufer sassen, kam auch schon julia mit ihrem zukuenftigen gonzalo und spaeter kam auch noch ein anderer martin, ein freund von gonzalo, dazu. es gab tee und kaffee fuer die frauen und alkohol fuer die maenner, bier fuer gonzalo und wein fuer martin, der ihn spaeter ziemlich lustig machte. wir redeten ueber unsere plaene fuer den morgigen tag, was etwas kompliziert wurde. julia hatte uns eingeladen, mit ihr und gonzalo in schwiegermamas wagen am strand entlang zu fahren, einige orte zu besuchen, bis punta del este, aber nun waren wir leider einer zu viel und da niemand weiteres einen fuehrerschein dabei hatte, wuerde es auch etwas riskant werden, ein auto extra zu mieten. kathi und ich verzichteten also. sie hatte ohnehin nicht wirklich lust, weil sie ja zwecks laengeren aufenthaltes ohnehin noch einmal ausreisen muss und sich dann die kueste noch mal ansehen kann, und ich blieb, um mit kathi montevideo am sonntag zu erkunden. nachdem wir dieses stresskriterium also beseitigt hatten, konnten wir froehlich weiterquatschen und danach stiegen wir alle zusammen ins auto und bekamen eine kleine stadttour entlang des ufers mit kurzem ausstieg an einem aussichtspunkt, von dem man wunderbar auf die stadt sehen konnte. von dort duesten wir zu julia und gonzalo nach hause, weil mehrere beteiligte sehr schnell die toiletten aufsuchen mussten. nach getanem geschaeft liessen wir die beiden in ihrem liebesnest allein und fuhren mit dem bus wieder ins zentrum, stiegen etwas vor der plaza de independencia aus und spazierten in richtung hotel, vorbei an einem eisladen, wo wir uns trotz kaelte bedienten und einem kleinen platz, auf dem einige aeltere paare tanzten. diese betrachteten wir, genossen die stimmung und die freudigen gesichter der alten tanzliebhaber und kamen irgendwann zum hotel, wo nike versuchte kurz die krankheit wegzuschlafen, wir wieder mate tranken und dabei einen schrecklich amerikanischen schnulzfilm sahen, dessen ende wir leider verpassten, weil es dann schon spaet war und wir los mussten, weil wir mit julia und gonzalo verabredet waren. wir fuhren mit dem taxi zu der strassenecke, wo wir uns treffen sollten, waren eine halbe stunde zu spaet, aber julia kam noch spaeter, alleine, weil ihr liebster wohl zuhause eingeschlafen und nicht mehr weggehbereit war. in der bar, wo wir eigentlich hatten zu abend essen wollen, war leider alles besetzt, wartezeit vierzig minuten, ausserdem fussballspiel im fernsehen. wir landeten dann in einer anderen bar, mit schoenen gemuetlichen roten sofas, setzten uns dreisterweise an den reservierten tisch, den die reservierer uns dann kampflos ueberliessen (furchtbar, diese deutschen touristen!). wir bestellten cocktails, kathi und ich tranken leckeren caipi mit erdbeere. es gab gute mediterrane pizza und dabei starrten wir alle auf den kleinen bildschirm, auf dem musikvideos liefen, die wir irgendwann alle mitsingen und sitztanzen konnten. erst hip hop, dann sogar matisyahu bis wir irgendwann in den achtzigern haengenblieben. dann sass ploetzlich bernd das brot mit seinem glatzkoepfigen buchhalterfreund neben uns, ein deutscher, der gerade erst angekommen war und hier alles noch ganz aufregend anders fand und anscheinend nicht arm war. martin unterhielt sich etwas mit dem brot, waehrend nike zu ihrem graus den buchhalter unterhalten musste. nachdem das lokal immer voller geworden war und wir uns immer peinlicher daneben benahmen, weil wir laut mitsangen und im sitzen mehr tanzten als die auf der "tanzflaeche" stehenden, wurde es zeit, ins bett zu gehen, und die armen uruguayer von den nervigen, peinlichen deutschen touristen zu befreien. man hoerte foermlich das aufatmen der gesamten boliche als wir die tuer hinter uns schlossen. nachdem wir uns von julia verabschiedet hatten, fuhren wir vier zum hotel und legten uns zu bett. waehrend martin vorher noch stundenlang duschen musste, schimpfte kathi nike an, weil ich im schlaf redete, aber dann schlief ich auch irgendwann wirklich ein. die anderen auch.
sonntag.
folgt

die wochenendreise nach uruguay fotografisch festgehalten










































































































erklaerungen (von oben nach unten):
1. republik uruguay
2. colonia del sacramento
3. regenverhangene skyline buenos aires bei der abfahrt des buquebuses
3. kathi und meine wenigkeit fotografieren uns auf dem hubschrauberlandeplatz des buquebus
4. "bitte werfen sie ihre yerba (mate) nicht in das waschbecken" gefunden auf der damentoilette des buquebus
5. nein, das ist nicht das meer, sondern der sturmische fluss am ufer von colonia
6. kaefer ueberall - colonia
7. ode an ose, der diesen blog sicherlich nie liest, das foto aber selber noch geschickt bekommen hat
8. zeitungslesende blumenverkaeuferin auf der calle sarandi in montevideo
9. nein, immer noch nicht das meer, sondern das wie das meer aussehende flussufer in montevideo
10. sonntagsmarkt
11. plaza de independencia in montevideo - das komische haus
12. plaza de independencia in montevideo

fleisch und elektronische tobamusik

die woche vom 19. bis zum 22. november
diese woche ging wie alle anderen viel zu schnell vorbei. dadurch, dass ich sehr viel zeit im institut verbringe, habe ich kaum zeit fuer andere sachen in der woche und komme zu wenig schlaf. so vergeht die zeit viel zu schnell und bald schon werde ich auf die reise gehen und buenos aires hinter mir lassen. diese gedanke schmerzt mich schon jetzt. es ist eine sehr traurige vorstellung, aber immerhin steht eine sehr aufregende reise vor mir, die aber in meiner vorstellung noch viel weiter entfernt ist.
montag, 19. november
abends kam ich vollkommen muede nach hause, kochte aber zur abwechslung mal richtig. es gab kartoffelgemueseauflauf, xime war begeistert und dachte, ich wuerde sie um irgendetwas bitten wollen. wir sahen dann waehrend des futterns wie immer telenovela und wir erzaehlten uns vom vergangenen wochenende.
dienstag, 20. november
eigentlich waere ich gerne zu einem dokumentarfilm ueber frauen in einer villa gegangen ("agujeros en el techo") gegangen, aber erstens hatte ich bis um halb neun kurs und der film fing schon vorher an und zweitens hatte mich xime kurzfristig zum asadoessen bei ihrem vater eingeladen. also fuhr ich mit der subte b einige stationen und erlebte das bisher krasseste an kriminalitaet und verzweiflung. ich fuhr mit wolfgang, einem der lehrer, und einer kursteilnehmerin. als der zug gerade aus der estacion rausfuhr, hing pleotzlich eine lebende gestalt am offenen fenster und fiel sogleich wieder in das dunkel zurueck. das ganze ging sehr schnell, ich sah eigentlich nur eine hand, die sich am fenster festhielt und dann wieder verschwand. grosse aufregung im subtewaggon und dann die aufloesung: diese gestalt hatte versucht einem jungen mann, der am fenster sass, das mobiltelefon, mit dem er gerade sprach, aus der hand herauszuklauen. aber das bei fahrendem zug. ans fenster gesprungen, um das handy zu klauen. der ganze subtewaggon war ausser sich und alle begannen wild durcheinander zu reden und eigene diebstahlerfahrungen zu verbreiten. ich stieg dann auch gleich aus, etwas durcheinander wegen dieses erlebnisses traf ich mich mit xime und wir fuhren weiter mit dem bus nach caballito zu ihrem vater. als wir dort ankamen, war ausser uns und titi, dem grossen hund und der freundin von bubu, noch niemand der eingeladenen eingetroffen. ich bekam erst einmal eine hausfuehrung durch die neue wohnung von ximes vater. sehr schoen, vor allem die beiden riesigen sonnenterrassen, von denen man die stadt betrachten konnte und die sogar des chefs terrasse in palermo ueberboten. schliesslich kamen wir beim herzstueck des hauses an: der riesigen parrilla, dem grill, der auf der oberen terrasse ganz hinten stand, schon fleissig brutzelnd und sehr lecker riechend, titi sass erwartungsvoll daneben. schliesslich kam ximes mama mit einer freundin, die gerade aus den usa zu besuch war und die der eigentliche grund dieser veranstaltung war, und bubu, ueber deren anblick xime und ich uns sehr erfreuten, da sie ja schon seit langem auf unbegrenzte zeit zu mama gezogen ist. anfangs hiess es noch bubu wuerde eine woche urlaub nehmen, aber diese woche hat sich inzwischen mehrere male dupliziert. mein knurrender bauch erfreute sich, als es dann endlich ans essen ging, wir quetschten uns zu sechst - lola war inzwischen auch dazugestossen, denn sie wohnt ja bei ihrem vater - an den minitisch in der kueche, weil da auch ein kleiner flachbildfernsehschirm hing, an dem wir das fussballspiel (vorentscheid fuer die naechste wm) argentinien kolumbien verfolgen mussten und ich feststellte, das xime die wohl fussballbegeistertste ihrer familie war. es gab fleisch (wen wunderts?!) und salat, zum nachtisch sehr leckeres eis. dazu wurde mehr gequatscht - vor allem ueber maenner, armer einziger mann dabei ximes vater - als fussball gesehen, was vielleicht auch daran lag, dass argentinien bald im rueckstand lag und das spiel dann auch tatsaechlich verlor. menos mal dass es nicht die wm war, das haette sonst traenen gegeben. wir verliessen ximes vater und lola dann bald nach dem essen, brachten ximes mama, ihre freundin und bubu noch nach hause, beschlossen nach zwei minuten aufdenbuswarten doch mit dem taxi zu fahren und kamen schliesslich sehr vollgegessen und muede nach hause.
donnerstag, 22. november
nachdem ich mittwoch abend einfach nur totmuede nach hause gefahren war, verliess ich das institut donnerstag abend in begleitung von tabbi und sonya, einer lehrerin, die nikes konzertkarte kurzfristig uebernommen hatte, weil diese wieder erkrankt war und vor unserer fahrt nach uruguay wenigstens zeitig schlafen gehen wollte, um zum nd ateneo, einem konzertsaal in der naehe des instituts zu laufen. auf dem weg gab es noch schnell sandwich mit milanesa (unser standartmittagessen, weil billig und nicht schlecht) fuer tabbi und mich und miga fuer sonya. dazu regen, der erst fuer den morgigen tag angekuendigt worden war, der aber auch nicht stoerte, da es sehr schwuel gewesen war - leider aenderte sich das aber danach nicht. vor dem konzertsaal trafen wir uns mit der gerade noch einen joghurt herunterloeffelnden xime. sie hatte mich ueberredet, mit zu dem konzert der band tonolec zu gehen, deren musikbeschreibung so seltsam klang (tobamusik gemischt mit elektronischer musik), dass sich niemand sonst ueberwinden konnte xime dahin zu begleiten. ein glueck, denn so konnten wir davon profitieren. das theater nd ateneo war ein altes, sehr schoenes theater. wir hatten eigentlich die billigen karten fuer die obere etage, aber anscheinend weil so wenige besucher gekommen waren, wurden wir ins erdgeschoss mit gutem blick auf die buehne gesetzt. die band tonolec besteht aus zwei teilen: einem typen, der die musik macht, und einer frau, die singt. sie spielen lieder der toba, einer ethnie der guaycurúindianer (sagt unsere verlaessliche freundin, die wikipedia) aus dem chaco, gemischt mit elektronischer musik. das klingt jetzt sicherlich sehr abschreckend oder komisch, aber xime meinte nachher, man muss diese band hoeren, damit man es versteht und vor allem schoen findet. genau so ist es. die saengerin kam sehr kreativ angezogen auf die buehne, die trug eine art weisses kurzes dirndel mit einem bienenstock darunter und hatte die haare in aufgestellten zoepfen auf dem kopf trapiert. sie hatte nicht nur extrem schoene beine, sondern auch eine sehr beeindruckende stimme, die wunderbar zu den liedern, die teils in der sprache der toba teils auf spanisch gesungen wurden, passte. dazu die elektronische musik, einige folklorische musikinstrumente. es war eine atemberaubende stimmung. richtige seelenmusik, musik die gluecklich macht. leider musste man sitzen. das ist hier so ueblich bei konzerten, die nicht in grossen stadion stattfinden. komischerweise finden viele popmusikkonzerte in solchen bei uns nur fuer klassische musik benutzten saealen statt. mir graust es schon davor, bajofondo im sitzen hoeren und dabei an das von mir verpasste konzert in leipzig denken zu muessen. eine einzige gestalt, ein hippie (wie fast alle auf dem konzert, der witz an sich - brav auf stuehlen sitzende, artig der musik lauschende hippies) mit langen dreads, stand auf und tanzte, besser schmiss seine haare nach vor und nach hinten. gegen ende des konzertes hatten immerhin auch xime und ich unseren sitztanzstil perfektioniert und wackelten auf unseren stuehlen herum. als das wunderbare konzert dann doch ein ende hatte, verabschiedete sich sonya sogleich, weil sie sehr frueh raus musste und weit draussen wohnt, und tabbi, xime und ich spazierten durch den regen und erfreuten uns an dem schoenen konzerterlebnis. wir rannten nach dem bus und fuhren gemeinsam nach hause.

miércoles, 21 de noviembre de 2007

chetouristen

samstag, 17. november
um halb sieben klingelnden saemtliche wecker, die wir hatten auftreiben koennen, und dank dessen, dass kathi bei mir uebernachtet hatte, schaffte ich es auch irgendwie nach den zwei stunden schlaf aufzustehen. waehrend ich verschlafen unter der dusche stand, kam gerade gigi nach hause, wie kathi mir spaeter berichtete, denn ich selbst sah sie nicht. spaeter meinte xime, sie waere schon zu hause gewesen als gigi kam, aber sie waren nach der terrassenbar noch tanzen gegangen. wir tranken also noch schnell einen kaffee und dann auf zum retiro. in der subte erstanden wir erst einmal etwas absolut notweniges, um das mich bis heute alle welt beneidet: einen minikleinen tesafilmroller, der uns am kommenden abend auf der rueckfahrt vor der erkaeltung rettete, weil wir damit die loecher in den busfenstern zuklebten waehrend wir stolz die mcgywermelodie dazu groellten. aber zurueck zum samstag: wir kamen also am retiro an, etwas frueh, fanden aber bald christina, kathis mitbewohnerin, und schwangen uns in den bus, wo ich kathi freundlicherweise den fensterplatz ueberliess und in einen komaaehnlichen schlafzustand verfiel, wobei ich den schoenen film "mi super exnovia" verpasste. gegen halb eins erreichten wir rosario, die drittgroesste - frueher mal zweitgroesste, das ist ihr trauma - stadt, die sich immer mit cordoba streitet, welche denn nun schoener, wichtiger, besser ist. rosario hat etwas weniger als eine millionen einwohner, liegt in der provinz santa fe, direkt am parana. bekannt ist die stadt vor allem fuer zwei ihrer soehne: der ehrenwerte revolutionaer ernesto guevara de la serna wurde hier geboren, ebenso wie semino rossi*. wir kamen an und mussten uns erst mal ganz dringend ausziehen, denn hier war es nicht nur sehr sonnig, sondern vor allem etwas waermer als in der hauptstadt. da die toilettenschlange sehr lang war, fuhren wir direkt ins zentrum zu unserem hostel, dem che pampas hostel. dieses war wirklich sehr schoen, klein und gemuetlich, sehr schoen eingerichtet. wir blieben aber selbstverstaendlich nicht lange, sondern machten uns sogleich auf den weg, die stadt zu erkunden. wir landeten auch direkt am monumento a la bandera (fahnenmonument), ein riesigiges monumentales denkmal mit einem siebzig meter hohen turm, den wir dann auch erklommen (mit dem fahrstuhl), um eine wunderschoene aussicht auf die stadt und den parana zu haben. das denkmal wurde im gedenken an general belgrano errichtet, der an dieser stelle am zwoeflten februar 1812 die argentinische fahne zum ersten mal geflaggt haben soll. unter dem turm befindet sich seine krypta. bei dem himmel, den wir an diesem tag bewundern konnten, war es durchaus vorstellbar, wie er auf diese idee gekommen war, der flagge diese farben zu geben. ein bisschen komisch allerdings schon, dass der ein bisschen erfolgreichere san martin nur ein kleines poppelgrab in der kathedral in buenos aires bekam und belgrano so ein riesenmonument. weiter ging es dann entlang des ufers, wo es gerade eine festlichkeit, eine art essensmesse anscheinend gab, denn dort standen lauter kleine zelte versehen mit flaggen und namen verschiedenster laender. wir rannten am deutschen zelt vorbei, auf der suche nach essen gelangten wir dann in ein nicht besonders gutes kleines restaurant, wor wir eine weile auf etwas bestelltes warteten und uns der aelteren damen an unserem nebentisch erfreuten. gestaerkt vom essen, aber ermuedet von der prallen sonne, ging es weiter auf der suche nach dem geburtshaus - nein, nicht semino rossis, denn dessen geburtsstaette war leider nicht in der touristenmappe vermerkt - vom che. wir liefen aber erst mal in die falsche richtung und landeten ganz ausversehen auf der einkaufsstrasse, wo erst einmal schaufenstershopping gemacht wurde. als uns das irgendwann reichte, suchten wir weiter nach ches haus und fanden es auch tatsaechlich, aber ausser einem kleinen schild, das auf selbige staette hinwies, war da nichts zu sehen. ich hatte malereien und blumen erwartet, ungefaehr so wie an evitas grab, aber nichts. nicht einmal weitere chetouristen konnten wir erblicken. langsam waren wir aber muede und nachdem wir kurz ein handtuch fuer christina gekauft, den park mit dem chewandbild betreten und einen kaffee getrunken hatten, begaben wir uns erneut auf die suche nach essen und einem rock fuer kathi, den wir erstaunlich schnell fanden. dann landeten wir wieder im hostel, nachdem wir an unserem potentiellen abendbrot vorbeigelaufen waren, um zu sehen, ob das akzeptabel war. im hostel duschten wir, sassen dann in der kueche mit einigen argentinischen jungs und tranken wein, als ploetzlich superwoman und eine teufelin erschienen. beide nicht mehr ganz nuechtern und in begleitung einiger schick gekleideter, ebenfalls nicht mehr nuechterner frauen. junggesellinnenabschied, etwas was man hier sehr ausfuehrlich feiert. also fuer die braut jedenfalls. die maedels tanzten dann zusammen mit einem der argentinischen jungs auf dem hosteltisch, diese waren sichtlich erfreut und dann verschwanden die maedels um weiterzuziehen und wir auch, um etwas zu essen zu bekommen. vorher machten wir noch schnell ein paar fotos auf dem riesigen roten lacksessel, der im hostelflur stand. wir landeten wie geplant bei einem chinesen, sehr typisches rosarioessen also. es gab chinesisches essen (ja, wirklich) und eine lustige atmosphaere. so wie man es aus allen billigen chinarestaurants kennt, nur noch leeren und keimiger. kathi wurde dann schlagartig muede und sobald wir im hostel ankamen fiel sie ins bett. christina und ich setzen uns in die kueche, wo die argentinischen jungs immer noch sassen und wir uns etwas mit ihnen untrhielten. ich war eigentlich auch etwas muede und wir beschlossen zumindestens nicht mit den jungs tanzen zu gehen. stattdessen gingen wir spaeter noch los, um wenigstens eine bar von innen zu sehen, denn immerhin muss rosario sehr bekannt sein fuer sein nachtleben.wir liessen uns vom hostelboy die bar luna empfehlen, fanden diese erst mal nicht und tranken stattdessen ein cuba libre in einem nach ekliger boliche aussehendem schuppen namens salamanca, wo es immerhin livemusik gab. aber als wir ankamen spielte die band gerade ihr so ziemlich letztes lied. immerhin konnten wir danach noch zu einer halben beatlescd tanzen, die anscheinend zum rausschmeissen aufgelegt wurde, denn alle anderen menschen verliessen schlagartig den laden. also gingen wir auch bald, nicht aber ohne vorher noch kurz auf ein weiteres cuba libre in der bar luna vorbeizugucken, eine sehr grose bar mit riesiger terrasse, mehreren raeumen und guter musik. wir unterhielten uns, tanzten noch kurz vor dem gehen wenigstens ein lied und spazierten dann durch das naechtliche rosario zurueck zum hostel.
sonntag, 18. november
nach dem fruehen aufstehen wegen des auscheckens gab es medialunas und kaffee im hostel. als wir aufgestanden waren hatte es noch geregnet und gestuermt, aber als wir aus dem haus traten, war es doch wieder dabei sonnig und heiss zu werden. auf dem weg zum parana trafen wir auf einen jungen verwirrten mann, der uns trotzdessen, dass wir im versuchten klar zu machen, dass wir weder spanisch noch englisch spraechen, erzaehlen musste, dass er in der vergangenen nacht die liebe seines lebens, einen anderen jungen mann, der verdaechtig bolivianisch aussah, kennengelernt hatte. dieser sass wenige meter daneben und grinste breit. ausserdem musste uns unser neuer freund auch noch erzaehlen, dass er ja eine freundin habe. wir spazierten weiter, genossen die sonne und vor allem den fluss und das gruen, das man auf der anderen seite des flusses sehen konnte. wir waeren gerne ein bisschen boot gefahren, aber um zu einem der straende zu fahren war es dann noch nicht bademaessig genug und die huette, wo man eine zweistuendige fahrt auf dem fluss buchen konnte, fanden wir im zelttrouble des nationenfestes nicht. aber wir aergerten uns nicht weiter, sondern genossen den ausblick auf den fluss. was so ein gewaesser in der stadt, auch wenn es noch so dreckig ist (das hat nichts mit der verschmutzung zu tun, sondern angeblich vor allem mit dem boden), so ausmacht! schon nach kurzem laufen waren wir muede und essensreif. also setzten wir uns in ein sehr authentisch wirkendes schoenes restaurant und bestellten das gegrilltefischmenu fuer zwei. es gab fischempanadas, salat, pommes und boga a la parrilla, ein wohl typischer fisch fuer den parana. das essen war sehr lecker und wir genossen den blick auf das wasser. danach liefen wir weiter. ich wollte eigentlich gerne bis zum stadtstrand gelangen, aber die maedels waren in sonntagsmaessiger laune und so nahmen wir einen kuerzeren weg. abstecher zum antiquitaeten- und flohmarkt, wo ich mir tatsaechlich stiefel kaufte, obwohl ich eigentlich sandalen brauchte, aber kathi verliebte sich so sehr in die schuhe, die ihr nicht passten, dass mich meine persoenliche modeberaterin dann ueberredete sie zu kaufen. ich stolzierte also etwas unbeholfen weiter und sogleich merkte ich den vorteil, denn es begann erst zu regnen und dann zu hageln. wir mussten uns kurz auf einem privatgrundstueck unter einem vordach unterstellen und beobachteten dabei die riesenerbsengrossen hagelkoerner. eine erinnerung an kasias und mein weltuntergangserlebnis auf der nikolaistrasse an dem legendaeren leipziger hageltag. immerhin waren es diesmal keine tennisbaelle und der weltuntergang war auch weit entfernt, so dass wir bald weiter durch die erfrischten, dennoch nicht wesentlich kaelteren, ueberfluteten und dadurch an das jahrhundertdochwasser erinnernden strassen gehen konnten. die maedels hatten dummerweise flipflops an und somit sehr nasse fuesse, mich hatten meine stiefel gerettet. nach einem kurzen kaffee und der begegnung mit einer gealterten barby liefen wir ein letztes mal durch die einkaufsstrasse zum hostel, wo wir unsere sachen abholten und einige sich ihre fuesse wuschen. danach fuhren wir viel zu frueh mit dem bus zum busbahnhof, wo kathi und ich ewigkeiten nach etwas essbarem suchten, waehrend christina sich das fussballspiel (wer auch immer) ansah. dann sassen wir endlich im bus und konnten einen schoenen kitschigen amerikanischen liebesgeschichteplusweihnachtenfilm sehen. ich schlief danach zum aerger kathis, die diesmal nicht am fenster sass, ein wurde dann aber von einem moechtegerndrummer geweckt, der ausser mir bereits den ganzen bus aus dem schlaf gerissen hatte. gegen kurz nach zwoelf waren wir wieder in buenos aires und fuhren mit dem bus jeder zu sich nach hause. dort angekommen fand ich leider xime nicht vor, um ihr meine stiefel zu praesentieren. also ging ich muede, aber voller eindruecke von einer sehr schoenen, ich meine fast sagen zu muessen, der schoensten - von mir besuchten - argentinischen stadt, schlafen.

* extraquizfrage fuer steffen: wie heisst das letzte album dieses grossartigen kuenstlers?
quizfrage an alle anderen: wer ist das ueberhaupt?