domingo, 23 de septiembre de 2007

eine kurze zusammenfassung der letzten beiden wochen

1.tangoshow im goethe: im goethe gab es tangoshow

2. das deutsche filmfestival wurde eroeffnet und wieder geschlossen. wir hatten karten fuer die eroeffnungsveranstaltung (der eroeffnungsfilm war "eden", in anwesenheit des regisseurs) und ausserdem vipeintrittskarten fuer den cocktail danach, der nicht aus cocktails bestand, sondern aus wein und bier und sehr viel edlem und schicken essen, was wir praktikantinnen lgierig in uns hineinschlangen. sehr lustig, mal auf so einer schicken veranstaltung gewesen zu sein. dann am letzten filmfestivaltag noch in der restaurierten neu digitalisierten "faust"-version von murnau gewesen, mit livemusikbegleitung (sehr schoen, wenn auch ein bisschen experimentell) und danach auch noch "vier minuten" gesehen (mit xime und philipp, der gerade kurz in buenos aires war)

3. wochenende mit elisa in bsas (siehe elisas blog wahrscheinlich). sie kam freitag. freitag nach dem pizza essen und bier trinken ungefaehr gegen drei uhr frueh auf der party bei nike im wg-haus in san telmo gewesen. von dort irgendwann noch in einem anderen laden gelandet und vielleicht gegen halb sieben im bett.

4. touristensamstag. samstag geschlafen, gefruehstueckt und dann den ganzen tag die regennasse stadt touristenunsicher gemacht. abends party bei uns zu hause (geburtstag von ximes schwester lola), aber dennoch zeitig schlafen gegangen und auch sonntag den ganzen tag touristisch ausgenutzt. abends mit guido und elisas freundin lisa, die auch hier studiert, lecker essen gewesen. montag dann arbeiten und nachmittags mit elisa und lisa noch zu la boca, sehr schoen. abends dann elisa nach kurzem zwischenstopp im cafe tortoni und vollkommen durchnaesst zum bus gebracht.

5. den rest der woche gearbeitet, wie gesagt im kino gewesen am mittwoch.

6. spanischkurs angefangen, um das dele zu machen und noch mal durchzufallen. aber so habe ich immerhin zweimal die woche zwei stunden pause zwischendurch und lerne wenigstens mal wieder etwas systematisch diese sprache.

7. freitag erfahren, dass ich doch noch nach ecuador kommen kann, um da das praktikum zu machen. etwas durcheinander und jetzt am ueberlegen, was ich machen soll. denn das hiesse ja, dass die reise quasi ins wasser fallen wuerde.

8. freitag wieder familienfeier, diesmal hatte vicky, die andere schwester, geburtstag. danach muede ins bett gefallen. samstag mit katharina, die erst vor einer woche angekommen ist, vom goethe als praktikantin notaufgenommen wurde, kein wort spanisch spricht (nein, sprach, jetzt weiss sie schon viele woerter) und keine unterkunft hatte, zu einer freundin von xime gefahren, damit sie sich dort ein zimmer ansieht. danach den ganzen tag auf der plaza serrano verbracht, wo xime jetzt auch arbeitet und ihre sachen verkauft. dort kurz mit einem bekannten von katharina getroffen und dann mit nike und ein bisschen geshoppt. ich wie immer nichts, aber das war ja klar. danach zu uns, mit bubu spazieren gegangen und lecker mit nike und kathi gekocht, waehrend xime zu einem geburtstagsessen musste. die kraenkelnde kathi zu ihrem momentan zuhause gebracht und dann mit nike wieder zur plaza serrano, dort mit leo, ihrem brasilianischen mitbewohner und einer freundin von ihm getroffen. etwas getrunken und dann noch zu einer geburtstagsparty in einem boliche, bei mir um die ecke, so dass ich dann gegen fuenf nach hause ging, und nicht noch mal mit nach san telmo zur naechsten party fuhr.

9. sonntag. heute frueh, also nein, nachmittags aufgestanden und mit kathi nach san telmo. fruehstuecken auf der terrasse im wghaus bei nike, danach wohnungen angesehen mit kathi, die auch das erste zimmer sofort toll fand. eigentlich war noch geplant, ein bisschen durchs sonntaegliche san telmo zu spazieren, aber das war dann zu spaet, also gabs nur schnell pizza und fugazza auf die hand und einen warmen kakao in den magen, wegen der kaelte und dann hause, um spanisch zu lernen und schlafen zu gehen.

nachruf

und dann kommt jetzt noch eine sehr unschoene nachricht.

an dieser stelle moechte ich meine trauer ueber das dahinscheiden des besten hundes der welt zum ausdruck bringen. balu ist am donnerstag, den 13. september, von uns gegangen. ich wuensche ihm, dass er in frieden ruht, sich im hundehimmel wohlfuehlt und dass seine lieben und er sich nicht zu sehr gegenseitig vermissen. er war ein grossartiges wesen.

in trauer
charly

zuerst eine entschuldigung

ihr lieben, ich habe mich nun schon eine sehr lange weile nicht mehr gemeldet und moechte mich natuerlich dafuer entschuldigen, dass ich jetzt fast zwei wochen nicht habe von mir hoeren lassen, aber ich habe ja gleich gesagt, dass ich nicht besonders fleissig sein werde, was diese angelegenheit betrifft. wie dem auch sei, fuer alle die bereits zweifelten: ich bin noch am leben, sogar sehr. weiter gehts.

domingo, 9 de septiembre de 2007

fiestas: geburtstage, berlin in buenos aires, sommer

samstag frueh fand ich wieder im goethe ein, um bei den kursen zu hospitieren. samstag frueh um neun! aber es waren zwei sehr interessante kurse. der zweite war ein oberstufenkurs, eigentlich die vorbereitung auf die oberstufenpruefung, d.h. das die kursteilnehmer schon sehr gut, fast muttersprachlich redeten. einige muessen definitiv deutsche wurzeln haben, das kommt ja hier sehr oft vor. danach fuhr ich nach hause, es gab chinesisches mittagessen und danach kam ximes familie vorbei, um kaffee zu trinken - inklusive des zweiten hundes. so lernte ich dann jetzt auch ximes vater kennen. sie blieben nur kurz und wir machten dann noch eine kleine siesta, bevor wir uns auf den weg zu unserem ausschweifenden abendprogramm machten. es war gegen acht und eine verdammt warme nacht. es waren mindestens 20 grad nachts ueber und das ganze wochenende waren es nachmittags fast dreissig grad, wenn auch die sonne fehlte, es war eher bedeckt, aber immerhin sommer - wenn auch viel zu frueh. es wird sicherlich noch mal wiedr kaelter. wir gingen noch an einem geschaeft vorbei, wo xime schnell das geschenk fuer das familiaere geburtstagskind kaufte. typisch. die ganze woche darueber geredet, dass ja noch ein geschenk gebraucht wird und das dann auf dem weg zur party kaufen, ohne vorher wirklich ueberlegt zu haben. rein in den laden, irgendwas nehmen (naja, zugegeben fuer einen zwoelfjaehrigen ist es auch nicht einfach), dort einpacken lassen und fertig ist das geschenk. wir sind dann mit dem taxi zu einem schuppen, der den schoenen titel "belleza y felicidad" (schoenheit und freude) trug. sicherlich frueher mal ein friseursalon gewesen, war es nun ein laden, in dem kunst ausgestellt wurde, buecher, kitschgeschenke und pflanzen verkauft wurden. xime meinte sofort, das waere ein laden, wie in berlin. und tatsaechlich war es so. dort gab es jedenfalls eine geburtstagsparty oder so (also das ganze war wohl eher halb privat, eigentlich keine angekuendigte grosse oeffentliche party), auf der "alfonso el pintor" (=alfonso der maler) spielen sollten, eine band, die xime sehr gefaellt. nachdem wir aber erst mal eine ewigkeit gewartet hatten, kam immerhin die "vorband", ein typ der zu musik von seinem mp3-player versuchte zu singen. er hatte gerade erst vor einer woche angefangen, gitarre zu lernen und zu singen. meinte xime. er waere in jedem superstarsuchfernsehprogramm sofort in der ersten runde rausgeflogen, herr bohlen und das deutsche fernsehpublikum haetten einen heidenspass mit diesem armen jungen mann gehabt. dummerweise war das anscheinend nur unsere meinung, alle anderen anwesenden (sicherlich alles freunde des verzweifelten saengers, aber was sind das fuer freunde, die nicht ehrlich genug zu ihm sind, um ihm zu sagen, dass er nicht fuers singen geboren ist?!) waren begeistert. ich musste mir also das lachen verkneifen, da zwischen den ganzen pflanzen in einem alten friseursalon und xime verbot mir, sie anzusehen, damit sie nicht auch lachen musste. irgendwann hatten wir es tatsaechlich ueberlebt, nachdem ich wirklich fast einen lachanfall bekommen hatte, weil der typ dann auch noch anfing "99 luftballons" auf spanisch zu singen. danach spielten "alfonso el pintor", eine wirklich sehr gute band, die auch inzwischen einigermassen bekannt sein muss in der stadt, weil sie bei einigen grossen acts als vorband gespielt haben. und endlich wurde meine vermutung, in bsas gaebe es nur bands, bei denen die saenger nicht singen koennen, widerlegt. leider kam nach einigen liedern ein chinesischer nachbar und meinte, die band solle bitte wegen ruhestoerung aufhoeren. das war fuer uns das zeichen, denn wir waren ohnehin schon spaet dran, um noch auf die familienfeier zu gehen. dort kamen wir vielleicht gegen halb elf an. es war bei ximes grosseltern und ich wurde der gesamten familie vorgestellt, konnte mir aber natuerlich keinen einzigen namen merken. es gab ein bisschen was zu essen und ausserdem eine argentinische familie a ful, sehr lustig. wir blieben dort bis wir die geburtstagstorten gegessen hatten, gegen eins oder halb zwei wurden wir dann nach palermo mitgenommen. auf zur zweiten geburtstagsparty. es war der geburtstag von einer freundin von shishi (?), der besten freundin von xime. in einer bar, ein raum mit sofas, der sozusagen reserviert war. als wir ankamen, war natuerlich noch niemand von ximes freunden da, so dass wir uns etwas langweilten. aber nachdem wir schon fast aufgegeben hatten, kamen sie dann doch (shishi, ceci, nicolas, ferqui, die ich alle schon kennengelernt hatte und noch jemand, dessen name ich war nicht mehr weiss) noch und wir fingen an, uns etwas weniger zu langweilen. nein, es war dann sehr lustig, ximes freunde sind sehr unterhaltsam und auch sehr lieb zu mir. gegen fuenf uhr frueh fuhren wir nach hause.

sonntag schliefen wir sehr lange, aber irgendwann wurde ich geweckt mit dem hinweis, ich habe eine viertelstunde und dann wuerden wir fruehstuecken gehen. fruehstuecken war dann eher mittagessen, denn es gab asado (also gegrilltes, fleisch pur sozusagen, lieblingsessen der argentinier, wie man ja weiss) in einem parrilla-restaurant, wo wir uns mit shishi und ceci trafen. es gab bratwurst als vorspeise und danach gegrilltes fleisch. dazu pommes, salat und wein. mein erstes asado also. sehr lecker, aber eben nur fleisch, ist auch etwas gewoehnungssache. xime meinte nur, ich solle sie bitte nie fragen, was in den ganzen fleischsachen, die man so bestellen kann, drin sei, denn dann wuerde ich das nicht mehr essen. also memo an mich: nie fragen, was im asado drin ist. nach dem leckeren fleischfruehstueck gingen wir durch palermo spazieren, mit einer kleinen grossen kaffeepause im innenhof eines schoenen cafes, wo ich dann zeuge von "sex in the city" auf argentinisch wurde, weil die drei maedels nur beziehungen und die frage, warum sie keinen mann abbekommen, diskutierten. danach gingen xime und ich noch kurz an der ueberfuellten plaza serrano vorbei, weil xime in einem laden wegen ihrer sachen fragen wollte. auf dem rueckweg nach hause gab es fuer mich noch eis (bevor morgen unsere gemeinsame diaet beginnt, habe ich noch mal richtig zugeschlagen) und danach trafen wir wieder auf shishi, die mit einem freund in einem cafe sass, wo wir ebenfalls vorbeigingen. zuhause angekommen ruhte ich mich etwas aus und xime musste noch mal zu einem klaerenden gespraech.

zusammenfassung: der rest der arbeitswoche

die restlichen tage - also mittwoch bis freitag - war ich jeden tag frueh im buero und frueh, zwischendrin und abends ging ich in den kursen hospitieren. mittwoch abend habe ich im kulturkreis viel gelernt, denn das niveau entsprach ungefaehr einer univorlesung. es ging um die geschichte der frankfurter schule und danach um den marshallplan. alles auf deutsch versteht sich. die schueler waren vor allem aeltere leute, die wohl an der uni arbeiteten oder arbeiten. mich hat mein mangelndes wissen ueber meine eigene kultur mal wieder schockiert. mittags war ich meistens kaffeetrinken oder essen mit einer anderen praktikantin, die in der cinemathek praktikum macht und auch gerade erst diese woche angefangen hat. donnerstag abend war kino angesagt im goethe. es gab "die fetten jahre sind vorbei" bzw. "los edukadores". xime kam und ausserdem guido, ein freund von aenne, der mich schon vor einigen tage mal angeschrieben hatte. den beiden gefiel der film sehr. ich kannte ihn ja schon, aber immer wieder gut, ihn noch mal zu sehen. nach dem kino gingen wir pizza essen in einem lokal mit dem schoenen namen "los inmortales", wo an den waenden alle moeglichen bilder von bekannten argentiniern haengen - geordnet nach dem jahrzehnt. ich habe maradona erkannt, das wars so ungeaehr. nach der unglaublich leckeren pizza gab es noch flan con dulce de leche y crema, wobei ich natuerlich die ganze dulce de leche gegessen habe. danach fuhren xime und ich muede und vollgefressen nach hause. freitag kam xime mich mittags besuchen und wir gingen zusammen auf dem minirasen schraeg gegenueber essen und danach kaffeetrinken in einem cafe martinez, das daneben ist. abends war ich noch in einem kurs und sobald ich nach hause kam, rief xime an, um mich zu fragen, ob wir nun ins kino gehen und wie wir das machen. dabei fiel mir mal wieder auf, wie praktisch es waere ein handy zu haben. xime war das schon mehrmals aufgefallen. also sofort wieder los und genau richtig, also ungefaehr fuenf minuten zu spaet am kino angekommen, wieder das alte kino gaumont, wo man vier pesos eintritt bezahlt (das ist ungefaehr ein euro). wir sahen "m", ein dokumentarfilm, in dem der dokufilmer sich auf die spuren seiner mutter begibt, die eine "desaparecida" ist, also eine verschwundene, die zu zeiten der militaerdikatur verschwunden worden ist. der film war zwar ganz gut, es wurde beispielsweise deutlich, wie schwer es ist, diese vergangenheit aufzuarbeiten, dass es quasi unmoeglich ist, informationen ueber diese verschwundenen zu bekommen und wie dieses land mit seiner vergangenheit umgeht. aber leider war der film sehr persoenlich und sehr lang (laenger als zwei stunden) und es war ja immerhin die zehnuhrvorstellung. es gab sogar leute, die aus dem kino gegangen sind. sicherlich nicht wegen der laenge, sondern weil es eben ein sehr persoenliches und schweres thema ist. wir waren am ende auch sehr muede und erschoepft und fuhren nach hause.

martes, 4 de septiembre de 2007

zweiter praktikumstag - jetzt weiss ich wieder warum ich eigentlich hier bin

gerade erst komme ich nach hause, totmuede. um zehn uhr war ich im goetheinstitut und jetzt ist es neun. also eine lange zeit. der vormittag verging wie immer mit schoenen praktikumsaufgaben im sprachbuero, ebenso wie der nachmittag - mal abgesehen von einer pause von einer stunde, die ich mit einem netten spaziergang zum iberiabuero und zurueck verbrachte, um mich wegen der aenderung meines rueckfluges zu erkundigen - will heissen, ob ich geld wiederbekomme, wenn ich den flug zurueck verfallen lasse und danach gleich zum buergeramt wegen der argentinisierung meiner persoenlichkeit. nein, das war ein scherz. abends dann der schoene hoehepunkt: endlich hospitieren und das auch noch in einer wenn auch fuer ihr niveau nicht gut genuge (ja, ich studiere deutsch als fremdsprache, denn es ist auch fuer mich eine fremdsprache und deswegen kann man genug auch deklinieren) c1-gruppe (fachwortschatz fuer meine lieben dafis!). sechs damen und ein herr und eine sehr engagierte lehrerin. es ging um frauen und maenner und der herr, also der schueler, hatte auch ein nettes lied von den toten hosen dabei. es war wirklich sehr schoen, die zeit verging unglaublich schnell und es machte sehr viel spass, einer so fortgeschrittenen gruppe zuzusehen. damit wusste ich dann auch wieder, was ich hier eigentlich wollte. ausserdem haben mir inzwischen schon zwei lehrer zu meiner ueberraschung bestaetigt, dass ich auch gerne selber unterrichten kann, was ich ja nun fuer eine unmoeglichkeit gehalten hatte. diejenigen lehrer, mit denen ich bereits einige worte gewechselt habe, sind sehr sympathisch und sehr motiviert. ich bin ueberrascht und wuenschte, ich koennte den ganzen tag nur hospitieren, aber leider muss ich ja vormittags im buero arbeiten. es wird also so sein, dass ich abends und samstags hospitiere. die kurse gehen uebrigens fruehstens um neun los und manchen sind bis abends um 21.45 uhr. einige lehrer sind also voll ausgelastet. nach um acht war ich aber schon sehr ermuedet und schleppte mich ueber die avenida de corrientes, wo das goethe liegt, langsam in richtung subtestation. inzwischen war es dunkel und im dunklen ist die armut offensichtlicher, die sich inmitten dieses reichen glaenzenden zentrums anhand der cartoneros, der muellsammler, manifestiert. oft sind auch sehr kleine kinder dabei, eigentlich sind es sogar vorwiegend kinder und jugendliche. man sieht sie auch frueh vor den grossen gebaeuden unter pappdecken schlafen oder auch tagsueber ein nickerchen halten. inmitten des staubes und der abgase. auch in der subte sind manchmal kleine kinder, sie gehen rum, geben jedem die hand, der sich nicht explizit verweigert, kuessen einen auf die wange, uebergeben einem kleine kitschige rosa bildchen, die sie danach in der erhoffnung einer spende wieder einsammeln. ich gebe ihnen kein geld, denn man weiss ja, dass das geld ohnehin nicht ihnen zugute kommt, sondern einer art mafia, die diese kinder "verwaltet". aber die armut immer so am rande, auf der strasse und des nachts wahrzunehmen, ist schon erschreckend. mit diesen traurigen worten verabschiede ich mich, inzwischen wie gesagt zu hause angekommen, mit dem hund telenovelas sehen warte ich/warten wir auf xime.

lunes, 3 de septiembre de 2007

montag dritter september: erster praktikumstag - endlich wieder arbeiten

heute endlich wieder arbeiten, das praktikum ging los. um zehn uhr begann der spass, der heute eher aus meiner verwirrung und jeder menge information bestand. ich sass hauptsaechlich im sprachbuero, durfte falschgedruckte programme handschriftlich korrigieren, buecherlisten abgleichen, tischkonstellationen in den raeumen ueberpruefen und ein oder zweimal das telefon bedienen. ab morgen werde ich mich darum kuemmern muessen, dass ich bei einigen kursen hospitiere. mehr ist sicherlich nicht drin. die leute sind aber alle sehr nett und man hat mir schon angekuendigt, dass ich eventuell mit einer anderen praktikantin zusammen einen kleinen wasauchimmerkurs aufstellen kann. ausserdem darf ich bei einigen sachen des programmes der sprachabteilung helfen. zum beispiel beim kino, was mich natuerlich besonders erfreut. ansonsten war aber alles noch etwas konfus und durcheinander. in der sprachabteilung ist viel los, weil zwei leute fehlen. die kurse haben gerade erst begonnen. es gibt alle kursstufen. einige kurse sind auch ausserhalb der zentrale. insgesamt sind es fast tausend lerner, die sich in diesem semester eingeschrieben haben. ich bin gespannt, wie es weitergeht. nach einem anstrengenden ersten tag dann noch ein kurzer spasiergang durch die ueberfuellte innenstadt und dann das abenteuer metro. ich wollte besonders clever sein und fuhr erst eine station in die andere richtung, weil da die endstation ist, aber das half nicht viel. in vier reihen standen die menschen gedraengt am gleis und das verhalten bei eintreffen der metro erinnerte eher an deutsches draengeln als an lateinamerikanische gelassenheit. immerhin bekamen mein buch und ich mit dieser heimfahrt noch ein bisschen sauna gratis zum feierabend und wir schafften es tatsaechlich uns an der richtigen station (mehr gefuehlt, als gewusst oder gezaehlt. danke weiblich intuition - trotz schlechter weiblicher orientierung) aus der masse herauszuquaelen. zuhause angekommen ein bisschen grieselfernsehen, dann lecker und viel zu viel gekocht. danach auf xime wartend, vollkommen uebersehen, dass sie den hund gebadet hatte.

zusammenfassung wochenende: nichtstun

die beiden wochenendentage vergingen eigentlich groesstenteils mit nichtstun meinerseits.
samstag nach langem schlafen und kurzen kaffeefruehstueck im cafe um die ecke. eine runde durch palermo gedreht. bis zur plaza de serrano mal wieder, wo samstag markt ist. jede menge menschen, weil inzwischen endlich die sonne rausgekommen ist. die plaza de serrano ist wunderschoen, ueberhaupt die ganze gegend. schon alleine die plaza erinnert an normalen tagen die dresdner neustadt zu alten zeiten und zur brn auf einem einzigen platz vereint. schoener noch an einem samstag wie diesen. kinder spielen auf dem spielplatz, menschen sitzen draussen vor den cafes. danach weitergelaufen bis zur plaza de viejo palermo, auch markt dort, auch ganz nett, aber weniger schoen. danach richtung zurueck - mit kurzer runde durch den botanischen garten und langer runde ueber den buechermarkt an der plaza de italia, wo ich mich wirklich zurueckhalten musste nicht alles auf einmal zu kaufen. ich verbrachte dort bestimmt fast eine stunde, wesentlich laenger als auf den anderen beiden maerkten und kaufe ein einziges buch - skarmeta - "match ball", ein chilene schreibt ueber berlin. auf spanisch, aber eben auch ein bisschen heimat. als ich nach hause kam, war xime gerade mit einer freundin dabei, fotos von ihrer neuen kollektion zu machen, weil sie noch am wochenende den katalog fertig stellen wollte. ich sah ihnen dabei eine ganze weile zu. es kam auch noch ihre schwester vicky, mit lecker suessigkeiten vorbei und es gab kaffee. spaeter ging xime zu ihrem freundinnenessen, d.h. sie uhr - ziemlich weit weg, mit dem bus, irgendwo richtung provincia. ich verzog mich zum lesen ins bett, schlief irgendwann mit bubu an der seite ein, wurde aber gegen 3 uhr morgens geweckt. xime und ich machten uns dann noch auf ins carnal, um nachts um halb vier einen mojito zwischen lauter betrunken menschen zu schrecklicher 90erpopmusik zu trinken und uns ueber den interkulturellen austausch neben uns am tisch (drei hollaender und drei argentinierinnen, die zwar englisch sprachen, sich aber nebenbei so lustige worte wie "boludo" und "quilombo" erklaerten - das ganze nicht mehr ganz nuechtern und sehr flirtig versteht sich) zu amuesieren. als die terrasse, auf der wir sassen, schliesslich gegen fuenf uhr geschlossen wurde, fuhren wir nach hause, denn xime war inzwischen sehr muede, wohingegen ich jetzt sehr munter war, was sich nach einer halben stunde lesen im bett dann auch legte.
sonntag wieder lange ausgeschlafen. dann als ich gerade bereit war, mich auf den weg zu machen, wurde angekuendigt, dass ximes mama vorbeikommen wuerde, um mittag zu kochen und zu essen. also blieb ich noch laenger, erfreute mich an den ungefaehr acht stunden simpsons am stueck im grieseligen fernsehen und dann assen wir sehr leckere frische pasta mit brocoli, den ximes mama fuer uns hier kochte. danach kaffee und fotos von ximes modenschau fuer mama. weil es schon nach vier war, machte ich mich dann auf den weg, um wenigstens noch ein bisschen die sonne auszunutzen und mir san telmo am sonntag anzusehen. markt und musik.neben dem strassenmarkt wunderschoener ueberdachter floh- aber auch gemuese etc. markt, dann der platz, wo allerdings schon abgeraeumt wurde. zwischendurch musikgruppen, eine neben der anderen. eine trommelgruppe, die gefolgt von einer ganzen menge menschen die strassen herunterzogen, trommelnde und tanzende menschen, ein riesiger haufen. ausserdem guitarrenmusik und auch ein ganzes kleines tangoorchester, insgesamt minipiano. leider keine tangotaenzer gesehen, vielleicht gibts die gerade nicht umsonst oder es ist noch zu kalt. a propos es ist inzwischen nicht mehr so winterkalt, sondern wird immer waermer, sonniger, man braucht keinen schal mehr und kann schon fast im tshirt durch die strassen flitzen. weil alles schon abgebaut wurde, machte ich mich also auf den weg zurueck, wo xime immer noch langsam verzweiifelnd am pc sass, um ihren katalog fertig zu machen. wir sahen noch einen grieseligen film, assen etwas und dann verzog ich mich zum lesen ins bett.

zwei lustige sitzpopkonzerte im hotel bauen und eine modemesse

da ich leider einige tage lang etwas faul gewesen bin und nicht geschrieben habe, kuerze ich meine vergangenen tage etwas ab und hoffe, die wichtigsten dinge aussen vor zu lassen. ausgelassen wird beispielsweise:

1. ich ueberlebe meine erste alleinige fahrt in einem colectivo
2. ich besuche zum ersten mal die plaza serrano
3. ich besuche alle moeglichen laeden, die toll sind und in denen aenne angeblich sehr viel geld gelassen hat (sagt xime, die mir alles zeigt)
4. wir essen pizza und werden angesprochen, dass wir unser foto irgendwohin schicken sollen, damit wir in irgendwelchen werbesachen mitspielen koennen. danach reden wir ueber fernsehauftritte uns bekannter menschen (aenne, verzeih, aber ich habe deinen erwaehnt - und pia, ich habe mich an euren musikvideoauftritt erinnert (vom bundesvisionsongcontest ganz abgesehen), fuer wen war das noch mal?).
5. ich versuche meine finger von alfajors zu lassen
6. ich begebe mich mit xime auf die suche nach einem stoff, den wir nicht finden (in once), dafuer besuchen wir einen freund von ihr, der so was wie einen secondhandverleihladen hat (und ueber den kommen wir dann auf die messe, das folgt gleich). das ganze nachdem wir kurz zu einem campus der uba (staatliche uni hier in buenos aires) gefahren waren, sehr schoenes erlebnis. ich moechte hier studieren!!!
7. und vieles mehr

und nun zu den eigentlichen ereignissen:
donnerstag abend zum ersten mal weggehen. naja, zu einem konzert. in das hotal bauen, von dem gerade viel geredet wird, weil es geschlossen werden soll und man dagegen ist. das hotel (von dem ich leider nicht weiss, warum es diesen namen traegt) ist ein verdammt 70er jahrermaessiger bau mit einem kleinen kellerclub, der vollkommen mit spiegelmosaiken ausgestattet ist. mehr 70er geht es nicht! dafuer sitzen aber alle menschen, waehrend des konzertes. am donnerstag muessen wir da hin, weil sie band von einem freund von xime spielt. die heissen infieles (=die untreuen) und sind eigentlich ganz gut. die anderen beiden bands waren eigentlich nicht so spannend, aber im sitzen rocken ist auch mal nett und beim ersten mal weggehen in bsas muss man ja auch nicht uebertreiben. danach gings auch gleich nach hause - zum schutz der jugend. am naechsten abend war dasselbe geplant, also auch das bauen, aber nach unserer kurzen odyssey durch die tiefen aller moeglichen stoffgeschaefte bekamen wir schliesslich eintrittskarten fuer die id fashion week buenos aires, eine modemesse, die an diesem tag (achja, wir sind bei freitag) ihren letzten abend feiern sollte. irgendwann kamen wir auch dort an, wenn auch viel spaeter als geplant. ich etwas verzweifelt, weil ich nicht wusste, was ich da eigentlich sollte. die messe war dann auch sehr klein und der umsonsterdbeerchampagner war auch schon alle. nachdem wir uns die erste modenschau angesehen hatten (bademode) wurde mir schlagartig bewusst, warum ich keine alfajores mehr essen sollte, wohingegen xime es witzig fand, dass einige maedchen fast umgefallen waeren. die zweite modenschau war etwas besser, sagen wir interessanter, aber ich bereute immer mehr je in meinem leben gegessen zu haben und xime schmipfte danach, dass sie zu viele modeschauen in ihrem leben gesehen habe (sie ist modedesignerin, das hatte ich erwaehnt, oder). wenigstens haben wir eine telenovelaschauspielerin gesehen. der hoehepunkt der ganzen messe. noch ehe die lichter der zweiten modenschau wieder richtig an waren, sassen wir im taxi auf de weg ins bauen. wieder. weil eine andere band spielt, die xime kennt, freunde von ihrem freund von der band gestern. die band heisst blanco und ist sehr lustig. zum einen tragen sie weisse plastikanzuege und tun so, als waeren sie astronauten. ausserdem meint der saenger irgendwann gegen ende: "aqui viene el enemigo" (= hier kommt der feind) und ploetzlich schleicht ein als teufel verkleideter jemand durch den saal, der im anschluss eine in weiss gekleidete taenzerin mit sich schleppt (das alles verstehen wir erst als wir zuhause angekommen die cdhuelle ansehen, eine art comicgeschichte ist das ganze. achja, xime hatte die cd geschenkt bekommen, sie war noch verpackt und es war sicherlich auch verwunderlich, dass sie sie ueberhaupt wiedergefunden hat). das lustigste ist aber der saenger, denn der kann nicht singen. er sing ungefaehr so wie ich, nein schlimmer fast. ich falle fast vom stuhl, als er singt: nunca saldras de mi corazo-o-o-o-n. das ist der hit unserer naechsten tage, wir lachen uns kaputt im bus auf dem sofort nach ende des konzerts angetretenen heimweg und auch noch die naechsten tage. der witz an der ganzen sache. am naechsten tag erzaehlt mir xime, dass sie mit ihrem freund von der band vom vortag geredet hat (der saenger der band namens infieles) und meinte, dass das konzert ja sehr nett war, nur das der saenger eben nicht besonders gut singen kann, woraufhin ihr freund nur meinte, sie koenne sich nicht vorstellen, wie das vorher gewesen waere, jetzt nehme er wenigstens gesangsunterricht. das war fuer uns beide dann noch mal ein sehr grosser lacher.

das ende der telefongeschichte

am naechsten tag also sollten wir unser neu gewonnenes telefon zurueckgeben. vorher wurde noch aenne angerufen, die war aber im wald und deswegen konnten wir uns schlecht verstehen. also das umsonsttelefonieren doch nicht ganz ausgenutzt. schade, aber gut. jedenfalls rief der besitzer nicht wie verabredet an, und xime meldete sich dann spaeter und verabredete sich mit ihm fuer wenige minuten spaeter an unserer metrostation. also, telefon geschnappt und hund und einige runden um den block gedreht. irgendwann meldete sich dann der besitzer und wir fanden ihn, sein schickes auto und die freundin auch. er meinte zuerst sehr gluecklich, dass das so nett von uns sei und dass es ja gar nicht mehr so viele liebe menschen gibt (naja, warte erst mal auf deine telefonrechnung...) etc. und im anschluss ganz traurig, dass er leider gerade keine arbeit habe und uns folglich kein geld geben koennte. das macht ja nichts. sagten wir. und laechelten freundlich, waehrend wir an seine arme telefonrechnung dachten. dann machten wir uns schnell aus dem staub, bevor wir noch abschiedstraurig werden konnten, denn nun mussten wir uns ja von dem telefon trennen. leider war es aber eben nicht die mafia und auch kein steinreicher typ, der uns unmengen von geld hinterliess. das einzige was bleibt sind lustige telefonate mit aennes anrufbeantworter und ihr selbst.