martes, 4 de septiembre de 2007

zweiter praktikumstag - jetzt weiss ich wieder warum ich eigentlich hier bin

gerade erst komme ich nach hause, totmuede. um zehn uhr war ich im goetheinstitut und jetzt ist es neun. also eine lange zeit. der vormittag verging wie immer mit schoenen praktikumsaufgaben im sprachbuero, ebenso wie der nachmittag - mal abgesehen von einer pause von einer stunde, die ich mit einem netten spaziergang zum iberiabuero und zurueck verbrachte, um mich wegen der aenderung meines rueckfluges zu erkundigen - will heissen, ob ich geld wiederbekomme, wenn ich den flug zurueck verfallen lasse und danach gleich zum buergeramt wegen der argentinisierung meiner persoenlichkeit. nein, das war ein scherz. abends dann der schoene hoehepunkt: endlich hospitieren und das auch noch in einer wenn auch fuer ihr niveau nicht gut genuge (ja, ich studiere deutsch als fremdsprache, denn es ist auch fuer mich eine fremdsprache und deswegen kann man genug auch deklinieren) c1-gruppe (fachwortschatz fuer meine lieben dafis!). sechs damen und ein herr und eine sehr engagierte lehrerin. es ging um frauen und maenner und der herr, also der schueler, hatte auch ein nettes lied von den toten hosen dabei. es war wirklich sehr schoen, die zeit verging unglaublich schnell und es machte sehr viel spass, einer so fortgeschrittenen gruppe zuzusehen. damit wusste ich dann auch wieder, was ich hier eigentlich wollte. ausserdem haben mir inzwischen schon zwei lehrer zu meiner ueberraschung bestaetigt, dass ich auch gerne selber unterrichten kann, was ich ja nun fuer eine unmoeglichkeit gehalten hatte. diejenigen lehrer, mit denen ich bereits einige worte gewechselt habe, sind sehr sympathisch und sehr motiviert. ich bin ueberrascht und wuenschte, ich koennte den ganzen tag nur hospitieren, aber leider muss ich ja vormittags im buero arbeiten. es wird also so sein, dass ich abends und samstags hospitiere. die kurse gehen uebrigens fruehstens um neun los und manchen sind bis abends um 21.45 uhr. einige lehrer sind also voll ausgelastet. nach um acht war ich aber schon sehr ermuedet und schleppte mich ueber die avenida de corrientes, wo das goethe liegt, langsam in richtung subtestation. inzwischen war es dunkel und im dunklen ist die armut offensichtlicher, die sich inmitten dieses reichen glaenzenden zentrums anhand der cartoneros, der muellsammler, manifestiert. oft sind auch sehr kleine kinder dabei, eigentlich sind es sogar vorwiegend kinder und jugendliche. man sieht sie auch frueh vor den grossen gebaeuden unter pappdecken schlafen oder auch tagsueber ein nickerchen halten. inmitten des staubes und der abgase. auch in der subte sind manchmal kleine kinder, sie gehen rum, geben jedem die hand, der sich nicht explizit verweigert, kuessen einen auf die wange, uebergeben einem kleine kitschige rosa bildchen, die sie danach in der erhoffnung einer spende wieder einsammeln. ich gebe ihnen kein geld, denn man weiss ja, dass das geld ohnehin nicht ihnen zugute kommt, sondern einer art mafia, die diese kinder "verwaltet". aber die armut immer so am rande, auf der strasse und des nachts wahrzunehmen, ist schon erschreckend. mit diesen traurigen worten verabschiede ich mich, inzwischen wie gesagt zu hause angekommen, mit dem hund telenovelas sehen warte ich/warten wir auf xime.

4 comentarios:

Profil dijo...

meine liebste charlita, habe gerade meiner mama deinen link gegeben, damiz sie auch alles verfolgen und bestaunen kann:-) wir sind übrigens gerade zu der überzeugung gekommen, dass du die beste , und wahrscheinlich die kleinste beste, lehrerin der welt bist!;-) liebste grüße von uns beiden und eine gaaanz große umarmung, ich denke sehr an dich und vermisse dich echt dolle!!:-)

sue dijo...
Este comentario ha sido eliminado por el autor.
sue dijo...

Hallo Charli!

ich lese mit ganz viel Spaß deinen Blog. Bin grad im Prüfungsstress, daher nur `ne kurze Nachricht.
Mich verschlägt`s dann ab Mitte November für drei Monate nach Ecuador-juhu!
Ganz liebe Grüße und laß dich net ärgern.

Die Sue von den serhumanos

Nicky dijo...

Liebste Charly,

wollte dir nur mal schnell liebe Grüße aus Leipzig schicken. Du genießt ganz sicher gerade so viele neue Eindrücke, dass du gar nicht dazu kommst, deine feine, kleine Unistadt zu vermissen ;-)
Find es übrigens klasse, dass du diesen Blog eingerichtet hast und nun so viele schöne und furchtbar interessante Einträge verfasst. Freu mich auf viele mehr!
Lass es dir recht gutgehen! Ich drück dich, deine Nicky