noche de los museos: musikpotpurri

samstag habe ich es tatsaechlich geschafft mich um acht aus dem bett zu waelzen, um ins institut zu fahren, weil ich dort an einer prueferschulung teilnehmen wollte (ja, freiwillig!). es ist naemlich so, dass das goetheinstitut lustige neue pruefungen fuer b2 und c1 erfunden hat und diese jetzt ganz schnell angeboten werden muessen. ein chaos! aber ich will jetzt nicht mit fachspezifischen einzelheiten langweilen und ueberspringe jetzt einfach diese sieben stunden. um fuenf waren wir naemlich fertig und kathi und ich trafen uns vor dem institut mit tabbita und nach einem zwischendurchkaffee um die ecke, auf der ausgestorbenen avenida corrientes an einem sonnigen samstag nachmittag, mit nike, um zum retiro zu spazieren, wo wir fuer kathi, nike und mich tickets nach cordoba kauften, fuer das naechste wochenende, was gar nicht so einfach war, da naechstes wochenende anscheinend ganz buenos aires nach cordoba faehrt - zum einen weil ein verlaengertes wochenende ist (freitag, der 12. oktober ist feiertag, el dia de la raza, na, wer kann mir sagen, warum an diesem feiertag gefeiert wird? es gibt ein peinliches foto von mir zu gewinnen. einsendeschluss ist de 12. oktober 12 uhr mittags (meine zeit)) und zum anderen weil in villa belgrano oktoberfest ist (hier machen sie es wenigstens richtig und feiern das oktoberfest im oktober!). nachdem wir das geschafft hatten und auch noch eine schlaegerei zwischen einem busfahrer und einem busmitfahrer vorgefuehrt bekommen hatten, steckten wir die vollkommen fertige kathi in ein taxi und machten uns selbst mit dem bus auf nach san telmo, wo wir bei nike unsere sachen ablegten und sofort weiter marschierten zur noche de los museos (zu deutsch: museumsnacht). das prinzip ist das selbe wie bei uns: viele museen umsonst geoeffnet, jede menge menschen unterwegs, viel musik etc. wir begaben uns erst in das museo etnografico, wo wir nach fuenf minuten museum ansehen (wir hatten einfach nicht besonders viel geduld, vor jedem bildchen schlange zu stehen), im wunderschoenen hof des kolonialen gebaeudes landeten und unter zwei riesigen baeumen milanesesandwiches essend eine pause machten und uns im anschluss eine lustige gruppe ansahen, die mit verschiedensten indigenen musikinstrumenten unterschiedliche indigene musikstuecke spielten. nachdem wir uns die musik und die zwischendurch gegebenen erklaerungen eine weile interessiert angehoert hatten, rannten wir weiter zum museo de la ciudad, wo die musik (eher argentinisch, also tango) gerade aufgehoert hatte, also weiter zur administracion federal de los ingresos publicos, was - soweit wir herausfinden konnten - ein steuermuseum ist (ja, ein museum, in dem es um steuern geht, eben). dort eine weile cumbia getanzt und dann weiter mit dem bus nach la boca, wo wir kurz einmal caminito rauf und runter liefen, weil die beiden maedels da noch nicht bei tag gewesen waren und uns danach vor der fundacion proa, direkt gegenueber des hafenbeckens, alfonso el pintor (ihr erinnert euch, da war ich schon einmal beim konzert) ansahen. diesmal war alfonso (also der saenger von dem ich annehme, dass er so heisst) sehr schick angezogen. enge rosa hosen, rosa halstuch, rosa guitarrenband. und dazu eben noch der unvergleichliche 80erjahreschnurbart, eine augenweide. als xime endlich kam, hatten sie schon alle ihre (zwei?) lieblingslieder gespielt und weil wir ohnehin vor kaelte starben sprangen wir gleich wieder in den bus, um das gefaehrliche naechtliche la boca hinter uns zu lassen. auf richtung puerto madero also, wo das abschlusskonzert der nacht stattand. zwischendurch noch einmal eine essenspause (natuerlich: fleisch) an einer kleinen bude, dann kurze zum aufwaermen ins centro de museos de buenos aires. als wir wieder rauskamen, war der platz vor dem museum leicht gefuellt, eine masse an menschen und wir quetschten uns immer noch frierend dazwischen an den rand, um die buehne sehen zu koennen. es kamen noch nico und ferqui, die zwei freunde von xime, und wir tanzten zu der percussionband bomba de tiempo aus lauter kaelte, um uns einfach zu bewegen. nach der band ging xime nach hause, die jungs brachten sie, wollten eigentlich wieder zu uns stossen, aber danach waren sie wohl aus zu muede, jedenfalls blieben wir den rest der nacht ohne nachricht von ihnen. tabbita konnte unterdessen ihre freude kaum noch verbergen, denn im anschluss trat kevin johanson auf die buehne. zu meiner schande muss ich gestehen, dass er mir bis dato unbekannt war. ein argentinisch-amerikanischer saenger, der sowohl auf spanisch als auch auf englisch singt, sehr gute texte. wir hielten es aber leider nicht bis zum schluss aus - zum einen, weil es zu kalt war, und zum anderen weil nike sich mit zwei sehr sympathischen jungen herren unterhielt, die einen sehr anstrengenden freund dabei hatten, der tabbita und mir auf die nerven ging, weil er uns dreimal nach unserer emailadresse und telefonnummer fragte und unsere ignorierungsversuche und das aufdiebuehnegestarre und bestaendige mitgesinge (in meinem fall rein erfundenes, da ich die texte ja nicht kannte) einfach nicht richtig interpretieren konnte (der arme!). also rannten wir zurueck nach san telmo, die letzte cuadra vor kaelte schlotternd ein taxi nehmend. bei nike angekommen, holten wir tabbitas sachen ab und gingen danach noch etwas essen, an der tanke, wo wir auf die beiden franzoesischen exmitbewohner nikes trafen und spaeter auch auf nikes exmitbewohner jan, alle nicht mehr ganz nuechtern - ausser uns beiden. irgendwann hatten wir den vollkommen wehrlosen jan ueberredet, noch mit ein bier trinken zu gehen und so landeten wir nach laengerem suchen irgendwann gegen sechs uhr in "la puerta rojo", wo wir auch schon mit elisa gewesen waren. dort bekamen wir - nachdem wir erfreut noch mal auf unsere sympathischen freunde vom konzert getroffen waren - das letzte, was die eigentlich schon geschlossene bar noch zu bieten hatte: ein bier fuer jeden. fuer mich und nike das erste und einzige in dieser nacht. gegen halb sieben standen wir auf der erhellten, mit vogelgezwitscher erfuellten, fruehlingshaften strasse, brachten jan noch nach hause und gingen zu nike, wo ich uebernachtete.